|
Dormicum® V 5 mg/5 ml
Dormicum® 5 mg/1 ml
Dormicum® 15 mg/3 ml Wirkstoff:
Midazolamhydrochlorid Stoff- oder
Indikationsgruppe: Hypnotikum/Sedativum Bestandteile: Dormicum V 5 mg/5 ml enthält als
Wirkstoff in 1 Ampulle (5 ml) 5,56 mg Midazolamhydrochlorid (entspr. 5 mg
Midazolam). 1 ml Dormicum V 5 mg/5 ml entspr. 1 mg Midazolam; Wasser für
Injektionszwecke; Natriumchlorid; Salzsäure. Dormicum 5 mg/1 ml enthält als Wirkstoff
in 1 Ampulle (1 ml) 5,56 mg Midazolamhydrochlorid (entspr. 5 mg Midazolam);
Wasser für Injektionszwecke; Natriumchlorid; Salzsäure. Dormicum 15 mg/3 ml enthält als
Wirkstoff in 1 Ampulle (3 ml) 16,68 mg Midazolamhydrochlorid (entspr. 15 mg
Midazolam); Wasser für Injektionszwecke; Natriumchlorid; Salzsäure. Midazolam:
8-Chlor-6-(2-fluorphenyl)-1-methyl-4H-imidazol[1,5-a] [1,4]benzodiazepin. Anwendungsgebiete:
Gegenanzeigen:
Anwendung in
Schwangerschaft und Stillzeit: Midazolam sollte in
der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden. Kinder von
Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine
angewendet haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder
zeigen Entzugssymptome in der Postpartalphase. Wenn aus zwingenden Gründen Midazolam in
hohen Dosen während der Spätschwangerschaft oder während der Geburt verabreicht
wird, sind Auswirkungen auf das Neugeborene wie Ateminsuffizienz, Hypothermie,
Hypotonie und Trinkschwäche (floppy infant syndrome) zu erwarten. Falls Midazolam einer Patientin im
reproduktionsfähigen Alter verschrieben wird, sollte diese darauf hingewiesen
werden, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie
schwanger zu werden wünscht oder eine Schwangerschaft vermutet. Das Missbildungsrisiko beim Menschen
nach Anwendung therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der
Frühschwangerschaft scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische
Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben. Fallberichte über Fehlbildungen und
geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und
Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor. Da keine ausreichenden Erfahrungen mit
dem Präparat in der Geburtshilfe vorliegen, ist auf seine Anwendung in dieser
Indikation zu verzichten. Midazolam geht aufgrund seiner kurzen
Halbwertszeit nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Bis zu 4 Stunden
nach Anwendung von Midazolam sollte nicht gestillt werden. Midazolam sollte in
der Stillzeit nicht in hohen Dosen und nicht über einen längeren Zeitraum
angewendet werden. Nebenwirkungen:
Am häufigsten traten nach parenteraler Gabe von Midazolam Fluktuationen in den
lebenswichtigen Funktionen auf, insbesondere Abnahme des Atemzugvolumens und /
oder Minderung der Atemfrequenz (nach intravenöser Gabe bei 23,3 %, nach
intramuskulärer Gabe bei 10,8 % der Patienten) und Apnoe (Atemstillstand) nach
intravenöser Gabe bei 15,4 % der Patienten sowie Blutdruckschwankungen und
Änderungen des Pulsschlages. Nach
intramuskulärer Gabe wurden folgende Reaktionen berichtet:
Kopfschmerzen (1,3 %) und lokale Begleiterscheinungen wie Schmerzen (3,7 %),
Verhärtung (0,5 %), Rötung (0,5 %), Muskelsteifigkeit (0,3 %) an der
Injektionsstelle. Nach
intravenöser Gabe wurden folgende Reaktionen berichtet: Singultus
(3,9 %), Nausea (2,8 %), Vomitus (2,6 %), Hustenreiz (1,3 %), starke Sedation
(1,6 %), Kopfschmerzen (1,5 %), Schläfrigkeit (1,2 %) und lokale
Begleiterscheinungen wie Empfindlichkeit (5,6 %), Rötung (2,6 %), Verhärtung
(1,7 %) an der Injektionsstelle, Schmerzen während der Injektion (5 %),
Venenentzündung (0,4 %). In weniger als 1 %
der berichteten Reaktionen traten folgende Nebenwirkungen nach intravenöser Gabe
auf: Atmungssystem:
Laryngospasmus, Bronchospasmus, Dyspnoe, Hyperventilation, ziehendes Atmen,
flache Atmung, Atemwegsobstruktion, schnelle Atmung.
Kardiovaskuläres System: Bigeminie, vorzeitige ventrikuläre
Kontraktionen, vasovagale Episode, Tachykardie, nodaler Rhythmus.
Gastrointestinaler Trakt: Saurer Geschmack, übermäßiger Speichelfluß,
Brechreiz.
ZNS/Neuromuskulär: Retrograde Amnesie, Euphorie, Verwirrtheit,
Streitsüchtigkeit, Nervosität, Angst, Trunkenheitsgefühl, Unruhe, plötzlich
auftretendes Delir oder Agitation, Halluzination, verlängerte Anästhesiewirkung
und Träumen, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Alpträume, athetoide Bewegungen,
Muskelzittern, tonisch-klonische Krämpfe, Ataxie, Schwindelgefühl, Dysphorie,
verwaschene Sprache, Dysphonie, Parästhesie. Sonstige
Sinnesorgane: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Nystagmus, verengte
Pupillen, Lidzittern, Visusstörungen, Konvergenzstörungen, Hörminderung,
Gleichgewichtsverlust, Benommenheit. Haut:
Nesselsucht, Anschwellen oder Brennen der Haut, Wärme- oder Kältegefühl,
fleckige Hautrötung, Pruritus, insbesondere an der Injektionsstelle. Sonstige:
Gähnen, Lethargie, Frösteln, körperliches Schwächegefühl, Zahnschmerzen,
Ohnmachtsgefühl, Hämatome. Selten wurde über generalisierte
Überempfindlichkeitsreaktionen — einschließlich schockartigem Verlauf —
berichtet. In Einzelfällen ist es, insbesondere bei Frühgeborenen, zum Auftreten
von zerebralen Krampfanfällen gekommen. Amnesie nach Gabe des Präparates kann
auftreten. Dieser Tatsache ist bei der Aufklärung der Patienten Rechnung zu
tragen. Nach längerdauernder Verabreichung
(länger als 3 bis 5 Tage) von Midazolam im Rahmen einer Analgosedierung wurden
nach abruptem Absetzen Entzugserscheinungen beobachtet. Eine abrupte Beendigung
der Therapie sollte daher vermieden werden, es sollte eine allmähliche
Dosisreduktion erfolgen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn
während der Wehen und unter der Geburt Benzodiazepine verwendet werden, da hohe
Einzeldosen beim Fetus zu unregelmäßiger Herzfrequenz und Hypotonie führen
können und beim Neugeborenen unter Umständen mangelhaftes Saugen sowie
Hypothermie bewirken. Warnhinweise:
Da eine rasche und hochdosierte Injektion von Dormicum, insbesondere bei älteren
oder respiratorisch vorgeschädigten Patienten oder Patienten mit
Herzinsuffizienz, zu einer Beeinträchtigung der Atmung bis hin zu
lebensbedrohlichem Atemstillstand und dadurch bedingtem Herzstillstand führen
kann, ist Notfallbereitschaft erforderlich. Risikopatienten und Patienten, die
schmerzstillende Mittel erhielten, sind anschließend zu überwachen. Eine intraarterielle Injektion ist unter
allen Umständen zu vermeiden, weil sie Gewebsschäden, unter Umständen sogar
Nekrosebildung, verursachen kann. Wie bei anderen parenteralen Hypnotika
auch, soll bei intravenöser Applikation von Dormicum ein venöser Zugang
(mindestens für die Dauer des Eingriffes bei Basissedation) sichergestellt
werden.
Eine verstärkte und verlängerte Wirkung
des Präparates wurde bei älteren Patienten, bei Herzinsuffizienz, chronischem
Nierenversagen, verminderter Leberdurchblutung, Adipositas und einigen
Intensivpatienten beobachtet. Dem ist bei der Dosierung Rechnung zu tragen. Nach Gabe von höheren Dosen als 0,1 mg
pro kg Körpergewicht kann unerwünscht starke Sedation auftreten; die Patienten
sind deshalb nach Injektion zu überwachen. Bei starker Sedation kann es zu einer
mechanischen Atemwegsverlegung kommen. Hinweis für
Verkehrsteilnehmer: Dieses Arzneimittel kann auch bei
bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die
Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von
Maschinen sowie zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt
in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Die Patienten, denen die
Injektionslösung von Dormicum verabreicht wurde, sollten deshalb frühestens 3
Stunden nach der Injektion und nach Möglichkeit mit einer Begleitperson
entlassen werden. Sie sind ferner darauf aufmerksam zu machen, dass sie während
mindestens 12 Stunden kein Fahrzeug lenken und keine Maschine bedienen und
keinen Alkohol trinken dürfen. Wechselwirkungen
mit anderen Mitteln:
Wichtigste
Inkompatibilitäten: Midazolam liegt in einer
schwach sauren Lösung vor (pH 3,3) und kann insbesondere mit alkalischen
Injektabilia Mischinkompatibilitäten aufweisen. Hierzu gehören auch alkalische
Ernährungsinfusionslösungen. Midazolam darf nicht mit alkalischen
Injektionslösungen gemischt werden. Durch Hydrogencarbonat-haltige Lösungen wird
Midazolam ausgefällt. Midazolam darf nicht mit Macrodex 6 % in
Dextrose verdünnt werden. Es liegen
Literaturberichte über Mischinkompatibilitäten mit folgenden injizierbaren
Arzneistoffen vor: Aciclovir, Fluorouracil, Phenytoin-Natrium,
Albumin, Folsäure, Perphenazinenantat, Alteplase (Plasminogen-human-Aktivator),
Foscarnet-Natrium, Ranitidin-HCl, Amoxicillin-Natrium, Furosemid-Natrium,
Sulbactam-Natrium / Ampicillin-Natrium, Acetazolamid-Natrium,
Hydrocortison-21-hydrogensuccinat, Natrium, Theophyllin, Bumetanid, Imipenem,
Thiopental-Natrium, Dexamethason-21-dihydrogenphosphat, Kaliumcanrenoat,
Trimethoprim / Sulfamethoxazol, Diazepam, Methotrexat-Dinatrium, Trometamol,
Dimenhydrinat, Mezlocillin-Natrium, Urokinase, Enoximon, Omeprazol-Natrium,
Flecainidacetat, Phenobarbital-Natrium. Dosierung mit
Einzel- und Tagesgaben: Prämedikation
vor Eingriffen in Narkose: 3,5 bis 7 mg Midazolam (0,05 bis 0,1 mg
Midazolam pro kg Körpergewicht) intramuskulär 20 bis 30 Minuten vor
Narkosebeginn. Bei den schwer erkrankten Patienten, bei denen insbesondere
reduzierter Allgemeinzustand oder hohes Alter vorliegen, ist die Dosis zu
halbieren. Prämedikation bzw. Basissedation bei Eingriffen in Lokalanästhesie oder diagnostischen Eingriffen:
Zur Erleichterung einer individuellen
Dosistitration sollte für diese Indikation Dormicum V 5 mg/5 ml verwendet
werden.
Narkoseeinleitung: 10 bis 15 mg Midazolam (0,15 bis 0,2 mg pro kg
Körpergewicht) langsam intravenös (gegebenenfalls auch intramuskulär).
Narkoseeinleitung bei Kombination mit Ketamin (Ataranalgesie) in der
Kinderanästhesie (ab 4. Monat): 0,15 bis 0,2 mg Midazolam pro kg
Körpergewicht intramuskulär in Kombination mit 4 bis 8 mg Ketamin pro kg
Körpergewicht ebenfalls intramuskulär.
Narkoseeinleitung bei Kombination mit Ketamin (Ataranalgesie) bei Erwachsenen:
10 bis 15 mg Midazolam (0,15 bis 0,2 mg pro kg Körpergewicht) langsam
intravenös in Kombination mit 2 mg Ketamin pro kg Körpergewicht ebenfalls
langsam intravenös.
Aufrechterhaltung der Narkose: Zur Erhaltung der gewünschten
Schlaftiefe weitere kleine Dosen langsam intravenös. Dosis und Dosisintervalle
sind individuell verschieden und müssen nach der Wirkung bestimmt werden. Sedierung
künstlich beatmeter Patienten: Zu Beginn der Sedierung kann eine
Bolusgabe von 0,03 bis 0,2 mg pro kg KG (2,0 bis 15 mg Midazolam) zweckmäßig
sein. Für die Fortführung mittels kontinuierlicher intravenöser Infusion sind
die Dosierungen individuell anzupassen. Sie liegen in der Regel zwischen 0,03
und 0,2 mg pro kg KG pro Stunde (2,5 bis 20 mg pro Stunde). Die kontinuierliche
intravenöse Infusion kann unverdünnt mittels automatischer Spritzenpumpen
erfolgen. Bei der Aufrechterhaltung der Sedierung
mittels intermittierender Bolusgaben werden 0,1 bis 0,2 mg pro kg KG (5 bis 15
mg) bei Bedarf intravenös verabreicht. Warnhinweis:
Die Sedierungstiefe ist regelmäßig spezifisch zu kontrollieren. Das
Sedierungsmonitoring soll eine unnötig tiefe Sedierung vor allem bei Kombination
mit anderen Arzneimitteln vermeiden und die Erholungsdauer abschätzbar machen. Notfallmäßige
Behandlung des Status epilepticus: 10 bis 15 mg Midazolam (0,15 bis
0,2 mg pro kg Körpergewicht) intramuskulär. Da insbesondere nach Vorbehandlung
mit anderen zentral dämpfenden Mitteln mit einer Verstärkung des
atemdepressorischen Effektes zu rechnen ist, sollte eine Injektion nur unter
Notfallbereitschaft erfolgen. Bei Patienten in reduziertem Allgemeinzustand, älteren Patienten — insbesondere denen mit hirnorganischen Veränderungen — oder Patienten mit Beeinträchtigung der Herz- oder Atmungsfunktionen ist vorsichtig zu dosieren, d. h. die unteren Grenzwerte der angegebenen Dosen zu verwenden. Bei Begleitmedikation mit zentral wirksamen Substanzen ist die Dosis von Dormicum um ein Drittel zu reduzieren und langsam zu injizieren.
Art und
Dauer der Anwendung: Bei der intravenösen Anwendung ist langsam
(ca. 5 mg pro 10 Sekunden zur Narkoseeinleitung und 1 mg pro Minute zur
Basissedation) zu injizieren. Die Wirkung tritt ca. 2 Minuten nach
Injektionsbeginn ein. Die Injektionslösung von Dormicum kann durch Injektion in
den Muskel oder die Vene verabreicht werden. Während die gute Gewebs- bzw.
Venenverträglichkeit des Präparates nachgewiesen sind, bestehen solche
Erfahrungen für die Injektion in die Arterie nicht. Da durch eine versehentliche
Injektion von Dormicum in eine Arterie Gefäßschäden mit ihren Folgen möglich
sind, ist eine intraarterielle Injektion auf jeden Fall zu vermeiden. Da Dormicum keine schmerzstillenden
Eigenschaften besitzt, sollte bei Patienten mit Schmerzen und in der
Narkoseeinleitung immer mit Analgetika kombiniert werden. Ebenso ist im Rahmen
der Prämedikation die Kombination mit den in der Anästhesie üblichen
Anticholinergika möglich. Risikopatienten und Patienten, die
schmerzstillende Mittel erhielten, sind anschließend zu überwachen. Bei Entnahme von Teilmengen aus der
Ampulle von Dormicum V 5 mg/5 ml, Dormicum 5 mg/1 ml oder Dormicum 15 mg/3 ml
ist der Rest sofort zu verwerfen (die Injektionslösungen enthalten kein
Konservierungsmittel). Kompatibilität
mit Infusionslösungen: Die Dormicum Injektionslösungen können mit
NaCl 0,9 %, Dextrose 5 %, Dextrose 10 %, Ringer-Lösung und Hartmann‘s Lösung in
einem Mischverhältnis von 15 mg Midazolam pro 100 bis 1000 ml Infusionslösung
verdünnt werden. Diese Lösungen bleiben physikalisch und chemisch über 24
Stunden bei Raumtemperatur stabil bzw. 3 Tage bei 5 °C. Hinweis:
Aus mikrobiologischen Gründen sollten die Verdünnungen jedoch sofort verwendet
werden. Die Dauer der Anwendung richtet sich
nach den Gegebenheiten von Prämedikation, Narkose oder Langzeitsedierung bzw.
der notfallmäßigen Behandlung des Status epilepticus und ist vom behandelnden
Arzt entsprechend zu bestimmen.
Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Symptome:
Benommenheit, Müdigkeit, ataktische Erscheinungen, Erschlaffung der Muskulatur,
paradoxe Reaktionen, Areflexie, Sehstörungen, bei hohen Dosen Tiefschlaf bis zur
Bewusstlosigkeit, Atemdepression, Kreislaufkollaps. Therapie:
Patienten mit leichteren Intoxikationserscheinungen unter Kontrolle ausschlafen
lassen. Bei Bedarf Kreislaufhilfe durch periphere Kreislaufmittel vom
Noradrenalin-Typ und Volumensubstitution. Bei Ateminsuffizienz, die auch durch
periphere Muskelrelaxierung bedingt sein kann, assistierte Beatmung.
Infektprophylaxe. Forcierte Diurese. Hämo- und Peritonealdialyse können, wenn
Mischintoxikationen nicht auszuschließen sind, sinnvoll sein. Über den Effekt
der Hämoperfusion über Aktivkohle liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Hinweis:
Flumazenil ist für die Aufhebung der zentral
dämpfenden Wirkung von Benzodiazepinen angezeigt. Es wird daher (u. a.) bei
folgender Indikation verwendet:
Pharmakologische
Eigenschaften: Midazolam, der Wirkstoff von
Dormicum, ist der erste Vertreter der Imidazobenzodiazepine und zeichnet sich
durch raschen Wirkungseintritt und kurze Wirkungsdauer aus, da u. a. Midazolam
im Organismus schnell abgebaut wird. Pharmakologisch wirkt Midazolam
schlafanstoßend, anxiolytisch, muskelrelaxierend und antikonvulsiv. Midazolam
potenziert wie die anderen Benzodiazepine die zentraldepressiven Effekte von
Alkohol, Barbituraten und Neuroleptika. Die im Tierversuch experimentell
festgestellte stressbedingte Ausschüttung von Katecholaminen wie Noradrenalin
und Adrenalin wird durch Midazolam verhindert. Midazolam verstärkt wie andere
Benzodiazepinagonisten prä- und postsynaptische Hemm-Mechanismen über
benzodiazepinspezifische Rezeptoren an Synapsen mit GABA (c-Aminobuttersäure)
als inhibitorischem Transmitter.
Toxikologische Eigenschaften: Akute Toxizität: Intravenöse Verabreichung:
Intramuskuläre Verabreichung:
Chronische Toxizität:
Untersuchungen zur chronischen Toxizität am Tier ergaben keine Hinweise auf
toxische Effekte. Mutagenes und
tumorigenes Potential: In Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten
traten Leber- bzw. Schilddrüsentumoren auf. Nach vorherrschender Meinung ist
eine Übertragbarkeit der Befunde auf den Menschen nicht gegeben. Die Ergebnisse
der In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Genotoxizität zeigen, dass
mutagene, klastogene oder aneugene Effekte bei der vorgesehenen klinischen
Anwendung von Midazolam nicht zu erwarten sind.
Reproduktionstoxikologie: Midazolam passiert die Plazenta. Eine halbe
bis eine Stunde nach Applikation einer oralen Dosis von 15 mg war das Verhältnis
der fetalen zur maternalen Serumkonzentration (Nabelschnurblut) 0,6 – 1,0. Die
Halbwertszeit von Midazolam und seiner Hauptmetaboliten im Neugeborenen beträgt
ca. 6,3 Stunden. Ergebnisse aus
Tierversuchen: Midazolam zeigte bei Untersuchungen an Ratte und Maus
keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften. Es gibt Hinweise auf
Verhaltensstörungen der Nachkommen von benzodiazepinexponierten Muttertieren. Pharmakokinetik:
Nach intravenöser Verabreichung von Midazolam fällt die Plasmakonzentration
innerhalb der ersten Viertelstunde auf 10 bis 20 % des ursprünglichen Wertes ab. Nach 2 Stunden werden 5 % der
ursprünglichen Plasmakonzentration erreicht. Die Plasmakonzentrationskurve zeigt
einen triphasischen Verlauf. Während der beiden ersten Phasen π und α
(Halbwertszeit: 4 bzw. 30 Minuten) ist der Konzentrationsabfall durch sehr
rasche Verteilungsvorgänge bedingt (Verteilungsphasen). Für die terminale
β-Phase (Eliminationshalbwertszeit t½ β: 1,5 bis 2,2 Stunden) sind
ausschließlich Metabolisierungsvorgänge verantwortlich. Wie man sieht, sind die
Plasmakonzentrationen nach intramuskulärer Injektion nach etwa 1,5 Stunden
praktisch gleich wie nach intravenöser Applikation. Die Absorption aus dem
Muskelgewebe ist rasch und praktisch vollständig. Die Halbwertszeit der
Absorption nach i.m. Gabe beträgt rund 10 Minuten; Maximalkonzentrationen im
Plasma werden schon nach ca. 20 Minuten erreicht. Die Milch:
Plasma-Ratio betrug nach Applikation von oralen Dosen von 15 mg Midazolam pro
Tag im steady state ca. 0,3. Die Halbwertzeit in der Milch betrug 2 bis 3 Monate
post partum weniger als zwei Stunden. Kinetik in
besonderen klinischen Situationen: Bei älteren Patienten kann die
Eliminationshalbwertszeit bis zu dreimal länger, bei einigen Intensivpatienten
bis zu sechsmal länger sein als bei Normalpersonen. Die
Eliminationshalbwertszeit kann auch bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz,
chronischem Nierenversagen, verminderter Leberdurchblutung oder bei adipösen
Patienten verlängert sein. Es wird deshalb eine Dosisreduktion empfohlen. Bioverfügbarkeit:
Bei intramuskulärer Applikation liegt die Bioverfügbarkeit von Midazolam bei 90
%. Sonstige Hinweise:
Bei der Einnahme von Benzodiazepinen in der Schwangerschaft in höheren Dosen
oder über einen längeren Zeitraum kann es durch Gewöhnung und Abhängigkeit zu
postnatalen Entzugserscheinungen beim Kind kommen (Hyperaktivität, Erregbarkeit,
Hypotonie, Hypothermie, schwacher Saugreflex etc.). Eine Anwendung zum
Geburtstermin kann zum „floppy infant syndrome“ beim Neugeborenen führen. Dabei
kann eine Beatmung notwendig werden. Durch Hydrogencarbonat-haltige Lösungen
wird Midazolam ausgefällt. Dauer der
Haltbarkeit: Dormicum V 5
mg/5 ml: 5 Jahre. Dormicum 5 mg/1
ml und Dormicum 15 mg/3 ml: 5 Jahre. Anbrüche der Ampullen von Dormicum V 5
mg/5 ml, Dormicum 5 mg/1 ml oder Dormicum 15 mg/3 ml müssen verworfen werden, da
die Injektionslösungen kein Konservierungsmittel enthalten. Nach Ablauf des auf der Packung
angegebenen Verfallsdatums soll das Präparat nicht mehr angewendet werden. Besondere Lager-
und Aufbewahrungshinweise: Die Ampullen sind
vor Licht geschützt aufzubewahren.
Darreichungsformen und Packungsgrößen: Dormicum V 5
mg/5 ml: 5 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung (entspr. 5 ml
Midazolam, d. h. 1 ml Injektionslösung entspr. 1 mg Midazolam) Dormicum 5 mg/1
ml: 5 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung (entspr. 5 mg Midazolam);
25 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung (entspr. 5 mg Midazolam) Dormicum 15 mg/3 ml: 5 Ampullen zu je 3 ml Injektionslösung (entspr. 15 mg Midazolam) |
|