Intoxikationen mit Designer-Drogen Matthias Bastigkeit, Fachdozent für Pharmakologie, Redakteur der Zeitschrift Rettungsdienst
Drogen - Stoffe mit Geschichte Der Mensch genoss den Rausch bereits vor Jahrtausenden. Weltweit entdeckten Bauern, dass einige ihrer Agrarprodukte durch Gärungsprozesse in berauschende Getränke verwandelt werden konnten. Aus Honigwasser wurde Met hergestellt, durch das Abkochen von Getreide Bier und im 8. Jahrhundert v. Chr. ließ man in China, Japan, Indien und Ceylon Reis vergären. Aufgrund der Verbreitung waren dies die ersten Volksdrogen. Auch in der Religion und Kultur spielten und spielen Drogen eine Rolle. Ab 3000 v. Chr. wurden die Blätter des Coca Strauches, ab 2000 v. Chr. psilocybinhaltige Pilze und ab 1000 v. Chr. der meskalinhaltige Peyotl-Kaktus als Sakraldrogen und „Pflanzen der Götter“ verwendet. Auszüge getrockneter Pflanzen (Droge = getrocknet) wurden aber auch in der Erfahrungsmedizin eingesetzt. Der mit Alraunwurzel bereitete „Lethe-Trank“ im antiken Griechenland oder das schlafmohnhaltige „Theriak“ der Römer, im 15. Jahrhundert führte Paracelsus die „lobenswerte, rühmliche Arznei Laudanum ein, die aus Opiumtinktur bestand. Drogen spielen in vielen Bereichen ein Rolle, eine offenere und freiere Denkweise führt teilweise zu einer liberaleren Drogenpolitik. Ob die Freigabe „weicher Drogen“ zu einer Entkriminalisierung und zu einer Lösung des Problems führen kann ist sehr umstritten und soll hier nicht näher diskutiert werden. |
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