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Zinntetrachlorid
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Zinntetrachlorid

Synonyme: Zinn(IV)chlorid
Chemische Formel: SnCl4
Molekulargewicht: 260.5
CAS-Nr.: 7646-78-8
RTECS-Nr.: XP8750000
UN-Nr.: 1827
Index-Nr.: 050-001-00-5
EINECS-Nr.: 231-588-9
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Wassergefährdend (WGK 2)
EU Einstufung: C
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8; UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 34-52/53
S-Sätze: (1/2-)7/8-26-45-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV (als Sn): - ppm; 2 mg/m3 (ACGIH 1996/97); MAK: Bewertungsgrundlage unzureichend (1998)
Siedepunkt: 114 °C
Schmelzpunkt: -33 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 2.26
Löslichkeit in Wasser: Reagiert

Eigenschaften: Der Stoff besteht aus einer farblosen bis gelbe rauchende Flüssigkeit. Sie hat einen stechenden Geruch. Die Dämpfe sind schwerer als Luft. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet toxische Dämpfe. In Anwesenheit von Feuchtigkeit oder Wasser erfolgt eine heftige Reaktion mit der Bildung von Salzsäure und Zinnoxid-Dampf. Bei der Einwirkung von Alkoholen, Aminen und Terpentin besteht Brand- und Explosionsgefahr. Der Stoff greift Beschichtungsmittel, Gummi, Kunststoffe und Metalle an. Der Stoff selbst ist nicht brennbar.

Symptomatik: Der Stoff kann auf dem inhalativen Weg aufgenommen werden. Schon bei einer Temperatur von 20°C verdampft die Flüssigkeit rasch und erreicht schnell eine toxische Konzentration in der Luft und kann ein toxisches Lungenödem auslösen. Wie typisch für ein toxisches Lungenödem kann die Symptomatik erst nach einigen Stunden bis drei (!) Tagen auftreten. Der Stoff reizt die Augen, die Haut und die Atemorgane. Bei wiederholter oder längerer Einwirkung können Funktionsstörungen im Respirationstrakt entstehen. Die ersten Zeichen einer Inhalation bestehen aus einem Husten und einem brennenden Gefühl im Atemsystem. Es kommt zu einer Dyspnoe, Kurzatmigkeit, Halsschmerzen und einem pfeifenden Atemgeräusch. Auf der Haut und den Augen kommt es zu Schmerzen, Blasenbildung und teilweise schweren Verbrennungen. Bei einer oralen Aufnahme tritt Durchfall, Übelkeit, Spasmen des Magens und ein brennendes Gefühl ein.

Maßnahmen: Der Patient ist unbedingt einem Arzt vorzustellen. Bei der inhalativen Aufnahme wird der Patient halbsitzend gelagert und erhält Sauerstoff. Es kann eine künstliche Beatmung erforderlich werden. Prinzipiell ist der Betroffene zu beruhigen. Kontaminierte Hautstellen sind gründlich mit Wasser und Seife abzuwischen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei oraler Aufnahme erhält der Patient 1 g medizinische Kohle pro kg KG.

Vorsichtsmaßnahmen: Der Stoff muss luftdicht in einer bruchsicheren Verpackung trocken in einem gut belüfteten Raum aufbewahrt werden. Bei austretenden Stoff ist zur Beseitigung und Bekämpfung eine Fachkraft heranzuziehen. Ausgelaufene Flüssigkeit kann vorsichtig mit Sodaasche oder Kalk neutralisiert werde. Es ist darauf zu achten, dass der Stoff nicht in die Kanalisation gerät. Das Tragen von Schutzhandschuhen, Schutzkleidung, Gesichts- und Augenschutz ist Pflicht. Der Stoff darf nicht zusammen mit Lebensmitteln oder Futtermitteln transportiert werden. Er darf nicht zusammen mit brennbaren Substanzen, Lebensmitteln oder Futtermitteln gelagert werden.

Brandbekämpfung: Zum Ablöschen darf nur trockener Sand, Pulver und Kohlendioxid verwendet werden. Schaum darf nicht eingesetzt werden. Bei Explosionsgefahr kann der Behälter von außen mit Wasser (Sprühstrahl) gekühlt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Stoff selbst nicht mit Wasser in Berührung kommt.

Persönlicher Schutz: Gasdichter Vollschutzanzug.

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Stand: 02. November 2007

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