Bothrops insularis Namen: Queimada-Grande-Insellanzenotter, Insel-Lanzenotter; Golden Lancehead, Queimada Grande Viper, Jararaca Ilhoa, Island Viper; Lokale Namen: Jararaca Ilhoa Alte Namen: Lachesis insularis Vorkommen: Brasilien (Queimada Grande Insel, Sao Paulo). Sie lebt im Buschwald und im dichten Gras der Insel und ist überwiegend baumbewohnend (arboricol). Aufgrund elektronischer Markierungen konnte man bei einigen Exemplaren feststellen, dass sie jahrelang die Bäume nicht verließen. Die Art ernährt sich heute überwiegend von Vögeln. Bei einer Untersuchung machten Vögel 85% der Beute aus, weiterhin wurden bisher andere Schlangen und Tausendfüßer als Nahrung nachgewiesen. Man nimmt an, dass sich die Art seit der Trennung der Insel vom heute 36 km entfernten Festland (vor etwa 15.000 Jahren während der Eiszeit) aufgrund ihrer Ausbreitung und Verdrängung anderen Lebens auf Vögel als Nahrungsquelle spezialisiert hat. Die Vögel rasten nur zweimal jährlich auf der Insel während ihres Vogelzugs. Die Insel-Lanzenotter jagt nicht aktiv, sondern wartet im Baum, bis ein Vogel in Reichweite rastet. Beschreibung: Die Insel-Lanzenotter wird im Mittel 70 cm lang (Gesamtlänge), maximal sind bisher 118 cm Gesamtlänge nachgewiesen. Die Grundfarbe der Oberseite ist hellbraun bis goldfarben. Darauf findet sich eine Zeichnung dunkler, dreieckiger oder quadratischer Flecken, die schmal oder breit sein können und an der Rückenmitte entweder gegenüber stehen oder alternieren. Die Fleckung kann auch sehr schwach sein oder vollständig fehlen. Toxine: Das Gift der Art weist etwa die fünffache Konzentration dessen von Bothrops jararaca auf. Das Gift ist vermutlich so stark, damit gebissene Vögel kaum noch wegfliegen können. Versuche ergaben, dass das Gift Mäuse binnen 2 Sekunden tötet. Die genaue Zusammensetzung ist unbekannt. Es sind Fibrogenasen gefunden worden. Wahrscheinlich sind Myotoxine vorhanden. Die Blutgerinnung wird sicher beeinflusst. Symptome: Jeder Biss durch die Schlange muss als potentiell lebensgefährlich eingeschätzt werden. Es existieren keine klinischen Berichte. Wahrscheinlich sind lokale Effekte, wie Schmerzen, Schwellungen, Blutungen, Nekrosen und Blasenbildungen. Myolysen sind denkbar. Allgemeine Zeichen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominelle Schmerzen, Schwindel und Kreislaufstörungen bis zum Kollaps. Es kann zu einer Ungerinnbarkeit des Blutes kommen. Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Die betroffene Stelle ist ruhig zustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Ein Antivenin ist vorhanden. Das Antivenin sollte nur nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale erfolgen. Literatur:
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