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Atropin
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Atropin BW
Atropin Bild01
Atropin 2 mg Bild01

Atropin

   

Anwendungsgebiete: Antidot bei Vergiftungen mit Insektiziden der Organophosphatgruppe.

Gegenanzeigen: Entfallen bei bestimmungsgemäßen Gebrauch, da bei Orhanophosphat-Vergiftungen eine Atropintherapie als lebensrettend angesehen werden muss.

Nebenwirkungen: Irrtümlich oder falsche Anwendung von Atropinsulfat 100 mg/10 ml führen zu Vergiftungserscheinungen mit folgender Symptomatik: Tachykardie, Mydriasis und Lichtempfindlichkeit; heiße, trockene gerötete Haut und Mundtrockenheit; Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie); Ruhelosigkeit und Erregung; Halluzinationen, Delirium und Bewusstlosigkeit; abfallender Blutdruck nach eventuell initialer kurzer Steigerung; Harnverhaltung.

Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders verordnet, werden zur Einleitung der Behandlung jeweils 2 bis 5 mg Atropinsulfat in Abständen von etwa 10 Minuten intravenös injiziert, bis die Vergiftungssymptome verschwinden. Dies zeigt sich deutlich in einer Unterdrückung des Speichelflusses und der Bronchialsekretion. Weniger eindeutige Kriterien sind die Aufhebung der Pupillenverengung (Miosis) und Normalisierung der Pulsfrequenz. Der Initialbehandlung schließt sich eine Dauerinfusion an, bei der etwa die halbe Initialdosis pro Stunde möglichst unter Einsatz einer Dauerinfusionspumpe infundiert wird (z.B. Initialdosis = 50 mg Atropinsulfat, Dauerinfusion = 25 mg / Stunde). Die Dosis/Zeit-Infusionsrate muss fortlaufend anhand der aufgezeigten Behandlungskriterien kontrolliert und korrigiert werden.

Hinweise: Bei versehentlicher Atropinsulfatüberdosierung wird empfohlen, 1 bis 4 mg Physostigmin langsam intravenös zu spritzen. Die Dosis muss eventuell mehrfach im Abstand von 1 bis 2 Stunden wiederholt werden. Auch Pilocarbin, 5 bis 10 mg s.c. injiziert, wirkt als Antidot.

Künstliche Beatmung kann notwendig werden.

Dauer der Anwendung: Nach Verschwinden der Vergiftungserscheinungen noch mindestens 48 Stunden bis zu mehreren Tagen, d.h. bis die Vergiftungserscheinungen nach Absetzen der Therapie nicht erneut auftreten.

[4-DMAP] [Anexate] [Anticholium] [Atropin] [Cyanokit] [Ethanol] [Fluimucil-Antidot] [Methylenblau] [Naloxon] [Natriumthiosulfat] [Toluidinblau] [Toxogonin]
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Stand: 21. Oktober 2007

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