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Legalon
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Legalon® SIL

Wirkstoff: Silibinin-C-2u,3-dihydrogensuccinat, Dinatriumsalz

Stoff- oder Indikationsgruppe: Antidot

Bestandteile: 1 Durchstechflasche mit 598,5 mg Trockensubstanz enthält: Silibinin-C-2u,3-dihydrogensuccinat, Dinatriumsalz 528,5 mg (entsprechend 350 mg Silibinin); Inulin

Anwendungsgebiete: Leberintoxikation durch Knollenblätterpilze.

Gegenanzeigen: keine bekannt

Nebenwirkungen: In einzelnen Fällen kann es während der Infusion zu Hitzegefühl (Flush) kommen.

Dosierung: Die empfohlene Tagesdosis beträgt 20 mg Silibinin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 4 Infusionen von jeweils 2 Stunden Dauer unter Beachtung der Flüssigkeitsbilanz. Pro Infusion werden demnach 5 mg Silibinin pro kg Körpergewicht infundiert. Bei einem 70 kg schweren Patienten wird für die Durchführung einer Infusion der Inhalt einer Durchstechflasche (350 mg Silibinin) benötigt.

Nach einem Intervall von jeweils 4 Stunden wird die gleiche Infusion wiederholt, so dass insgesamt pro 24 Stunden 4 Infusionen erfolgen.

Art und Dauer der Anwendung: Die Anwendung erfolgt als intravenöse Infusion. Der Inhalt der Durchstechflasche wird mit 35 ml Infusionslösung (z. B. 5 %ige Glukose- oder 0,9 %ige Natriumchloridlösung) gelöst (1 ml ‚ 10 mg Silibinin) und der Infusion zugegeben.

Die Legalon SIL-Infusionen sollten so früh wie möglich nach der Intoxikation beginnen, auch wenn die endgültige Diagnose einer Pilzvergiftung noch nicht feststeht.

Die Infusionen sind über mehrere Tage so lange fortzuführen, bis die Intoxikationserscheinungen abgeklungen sind.

Pharmakologische Eigenschaften: Der antitoxische Wirkungsmechanismus des Silibinins bei der Knollenblätterpilzvergiftung beruht auf einer Hemmung der Aufnahme der Amatoxine in die Leberzellen und damit einer Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs von Amatoxinen. Damit wird die aktuelle intrazelluläre Konzentration der Amatoxine (bei gleichzeitiger Nichtbeeinflussung der biliären Elimination der Gifte) und so deren Toxizität reduziert. Eine Steigerung der Synthesekapazität der Leberzellen wird durch eine Stimulierung der Bildung ribosomaler RNA bewirkt. Als Konsequenz hieraus ergibt sich eine unspezifisch vermehrte Bildung aller zellulären Syntheseprodukte.

Toxikologische Eigenschaften: Im akuten Versuch erwies sich Silibinin-C-2u,3-dihydrogensuccinat, Dinatriumsalz als praktisch untoxisch. Bei Ratten und Kaninchen zeigte sich nach intravenöser, intraarterieller oder intramuskulärer Injektion eine gute lokale Verträglichkeit.

In einer subakuten Studie über 4 Wochen wurde der Wirkstoff von männlichen und weiblichen Beagle-Hunden im getesteten Dosisbereich bis 150 mg/kg per infusionem (abgesehen von einer geringgradigen passageren kreislaufdepressiven Wirkung in der hohen Dosisgruppe) gut vertragen.

In den reproduktionstoxikologischen Untersuchungen an Ratten und Kaninchen führten Dosen bis zu 50 mg/kg zu keinen embryoletalen und/oder teratogenen Effekten. Bei höheren Dosen kam es bei Kaninchen infolge maternaltoxischer Effekte zum Absterben der Frucht.

Die Untersuchungen zur Mutagenität an Mikroorganismen und an Säugerzellen in vitro verliefen alle negativ.

Pharmakokinetik: Während einer 2stündigen Infusion von Legalon SIL ist im Plasma ausschließlich der Silibinin-Ester in unkonjugierter Form nachweisbar. Die Elimination aus dem Blut erfolgt so schnell, dass 3 Stunden nach Infusionsende nur noch geringe Mengen von Konjugaten des Silibinin-C-2u,3-dihydrogensuccinat, Dinatriumsalz und nach Esterspaltung auch von Silibinin nachweisbar sind. Aufgrund der Blutanalyse ergibt sich also eine rasche Elimination und Metabolisierung des Silibinin-C-2u,3-dihydrogensuccinat, Dinatriumsalz, weshalb die infusionsfreien Intervalle 3 – 4 Stunden nicht überschreiten sollten bzw. eine Dauerinfusion am geeignetsten erscheint.

Sonstige Hinweise: Extrakorporale Entgiftungsmaßnahmen wie Hämoperfusion oder Hämodialyse sollten in den infusionsfreien Intervallen begonnen werden, um die Entfernung von Silibinin aus dem Blutkreislauf möglichst gering zu halten. Eine strenge Kontrolle des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes sowie der Flüssigkeitsbilanz ist bei den Patienten vorzunehmen. Mit der empfohlenen Tagesdosis von 20 mg Silibinin pro kg Körpergewicht und der entsprechenden Menge Natriumchloridlösung zum Auflösen werden ca. 0,36 mmol Natrium pro kg Körpergewicht zugeführt.

Dauer der Haltbarkeit: 5 Jahre

Darreichungsformen und Packungsgrößen: Packung mit 4 N 1 Durchstechflaschen Trockensubstanz; Anstaltspackung

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Stand: 21. Oktober 2007

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