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Probenecid Weimer ®Stoff- oder Indikationsgruppe: Urikosurikum Bestandteile: 1 Tablette enthält: 500 mg Probenecid; Mikrokristalline Cellulose, Poly-(O-carboxymethyl)Stärke, Natriumsalz; Hydroxypropylcellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete:
Gegenanzeigen: Probenecid Weimer® darf nicht angewendet werden bei:
Probenecid Weimer® sollte nicht angewendet werden:
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Probenecid Weimer® darf während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden, da das Risiko einer Fruchtschädigung nicht abgeklärt ist und der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Nebenwirkungen: Zu Beginn einer Probenecid-Behandlung besteht neben der Gefahr eines reaktiven Gichtanfalles die Möglichkeit, dass als Folge der erhöhten Harnsäure-Ausscheidung in der Niere und in den ableitenden Harnwegen Harnsäurekristalle bzw. Harnsäuresteine gebildet werden. Gelegentlich können gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Brechreiz und Völlegefühl sowie Hautreaktionen (z. B. Rötung, allergisch bedingtes Exanthem), Zahnfleischentzündungen, Haarausfall auftreten. Selten kommt es zu zentralen unerwünschten Wirkungen wie Kopfschmerz und Benommenheit. In Einzelfällen wurden beschrieben: Schwere Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme und Lyell-Syndrom, Ikterus mit Leberzellschädigung, Fieber, Nephrotisches Syndrom, Leukopenie, Thrombozytopenie, Aplastische Anämie, Hämolytische Anämie bei Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel. Hinweis für die Behandlung: Eine sorgfältige ärztliche Überwachung während der Behandlung ist erforderlich bei Patienten, die in der Vergangenheit bereits unter Magen-Darm-Ulzerationen gelitten haben, bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Patienten mit vorbestehenden Blutbildungsstörungen. Bei vorbestehenden Blutbildungsstörungen ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes erforderlich. Bei HIV-Patienten wird in der Literatur ein erhöhtes Risiko an Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut beschrieben. Hinweise für Verkehrsteilnehmer: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die urikosurische Wirkung von Probenecid wird durch gleichzeitige Verabreichung von Salicylaten abgeschwächt. Eine Wirkungsabschwächung bzw. ein Wirkungsverlust von Probenecid tritt ein bei Kombination mit Diuretika und Pyrazinamid. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Probenecid können wegen verlangsamter Ausscheidung die Plasmaspiegel folgender Wirkstoffe erhöht und die Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt sein; Dosisanpassungen können erforderlich werden:
Probenecid kann zu einer Abschwächung der Wirkung von Schleifendiuretika z. B. Furosemid führen. Bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid und Phenprocoumon kann eine Wirkungsabschwächung von Phenprocoumon auftreten. Diagnostika:
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben: Zu Beginn der Behandlung beträgt die empfohlene Tagesdosis eine Woche lang 2 x ½ Tablette Probenecid Weimer® (entspr. 250 mg Probenecid), danach 2 x 1 Tablette Probenecid Weimer® (entspr. 500 mg Probenecid). Die Behandlung mit dieser Tagesdosis ist bis zur Normalisierung der Serumharnsäure-Werte und einem Abbau der Urat-Depots im Gewebe fortzusetzen. Danach kann eventuell schrittweise eine Reduktion der Dosis erfolgen. Zu Beginn der Behandlung erfolgt eine hohe Harnsäure-Ausscheidung, so dass eine einschleichende Dosierung, eine reichliche Flüssigkeitszufuhr sowie eine entsprechende Einstellung des Urin-pH (pH 6,5 – 6,8) unerlässlich sind. Dosierung bei Kindern über 2 Jahre: Bei Kindern über 2 Jahre werden täglich initial 25 mg/kg Körpergewicht in mehreren Einzeldosen verabreicht. Anschließend kann die Tagesdosis auf 40 mg/kg Körpergewicht erhöht werden. Dieses Arzneimittel ist wegen des hohen Wirkstoffgehalts für Kinder unter 20 kg Körpergewicht nicht geeignet. Art und Dauer der Anwendung: Die Einnahme erfolgt unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit zu einer Mahlzeit. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Anweisung des Arztes. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Ein spezielles Probenecid-Vergiftungsbild ist ebenso wie ein spezifisches Antidot nicht bekannt. Als mögliche Folgen einer extremen Überdosierung wurde in der Literatur das Auftreten von Erbrechen, Krampfanfällen, Stupor und Koma beschrieben. Beim Verdacht auf akzidentelle oder gewollte extreme Überdosierung sind resorptionsmindernde und eliminationsbeschleunigende Maßnahmen angezeigt (Aktivkohle, forcierte Diurese, Hämodialyse). In der späteren Phase sollten sich intensivmedizinische Maßnahmen an den Symptomen orientieren. Pharmakologische Eigenschaften: Probenecid hemmt die tubuläre Reabsorption von Harnsäure und führt durch die so bewirkte Urikosurie zu einer signifikanten Erniedrigung der Serumharnsäure-Werte und zu einer Mobilisierung von Urat-Depots im Gewebe. Um eine Kristallisation bzw. Ablagerung der vermehrt über die Niere ausgeschiedenen Harnsäure zu vermeiden, ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr sowie zu Beginn der Behandlung eine Verbesserung der Löslichkeit der Harnsäure durch Neutralisation des Harns unerlässlich. Toxikologische Eigenschaften: Tumorerzeugendes und mutagenes Potential: Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor. Probenecid wurde bisher keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Ein bakterieller Genmutationstest verlief negativ. Reproduktionstoxizität: Probenecid ist unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften untersucht. Es liegen zwei Untersuchungen an Mäusen mit nur jeweils einer Dosis (1200 bzw. 1300 mg/kg/Tag) vor. Bei täglich oraler Applikation von 1200 mg/kg KG (6 – 13 p.c.) wurden eine leicht verminderte Trächtigkeitsrate und Gewichtszunahme bei den Muttertieren sowie eine leicht verringerte Überlebensrate der Nachkommen beobachtet. Der postnatale Gewichtszuwachs war in den ersten drei Lebenstagen gegenüber der Kontrollgruppe erniedrigt. Angaben zur weiteren Gewichtsentwicklung und zu eventuell auftretenden Anomalien fehlen. In der zweiten Mäusestudie traten bei 1300 mg/kg KG (6 – 15 p.c.) maternalletale Effekte auf und die Überlebensrate der Jungtiere war vermindert. Probenecid ist placentagängig. Die Substanz geht in die Muttermilch über und hat dort eine vergleichsweise lange Halbwertszeit. Es liegen keine publizierten Erfahrungsberichte über die Anwendung bei Schwangeren vor. Pharmakokinetik: Nach oraler Verabreichung wird Probenecid rasch und vollständig resorbiert. Die Plasmaproteinbindung beträgt dosisabhängig 83 – 94 %. Der Wirkstoff kann die Blut-Hirn-Schranke passieren. Für die Eliminationshalbwertzeit wurde eine Dosisabhängigkeit nachgewiesen: Im therapeutischen Dosisbereich (0,5 – 1 g/Tag) beträgt sie 2 – 6 Stunden, bei Tagesdosen von 2 g und darüber ist sie auf 4 – 12 Stunden verlängert. Probenecid unterliegt einer intensiven Biotransformation. Bei einer insgesamt bei 77 – 88 % liegenden renalen Elimination beträgt der Anteil an unverändert ausgeschiedenem Wirkstoff nur 5 – 17 %, im übrigen werden Dealkylierungs- und Oxidationsprodukte sowie ein Esterglukuronid ausgeschieden. Das Ausmaß einer möglichen hepatischen Elimination bei Menschen ist nicht bekannt. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit: Die Unbedenklichkeit einer Probenecid-Behandlung während Schwangerschaft und Stillzeit kann nicht als gesichert angesehen werden. Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Packungen zu 20 und 100 Probenecid Weimer® Tabletten |