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Vipera dinniki
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Vipera dinniki

Namen: Westkaukasische-Kreuzotter, Westliche Kaukasusotter, Dinnikis Kaukasusotter; Dinnik's Viper, Caucusus Subalpine Viper

Alte Namen:

  • Vipera berus dinniki
  • Vipera kaznakovi dinniki
  • Pelias chersea
  • Vipera xanthina
  • Vipera kaznakovi
  • Coluber berus dinniki
  • Vipera tigrina
  • Vipera ursini renardi
  • Vipera ursini kaznakovi
  • Vipera kaznakovi orientalis
  • Vipera (Pelias) dinniki
  • Montivipera dinniki

Vorkommen: Süd-Russland (Kaukasus), Georgien, Aserbaidschan. Bis in Höhen von 3000 m.

Beschreibung: Die Tiere erreichen eine durchschnittliche Länge von 35 cm, maximal 55 cm, wobei die Weibchen größer werden als die Männchen. Die Grundfarbe ist grau, graubraun, silbergrau oder graugrün mit einer Rückenzeichnung aus einem breiten dunklen und scharf abgegrenzten Zickzack- oder Wellenband. Die Körperseiten sind heller gefärbt und besitzen dunkle Flecken, die alternierend zur Rückenzeichnung stehen. Die Bauchseite ist dunkelgrau mit hellen Flecken. Von der Schläfe zieht sich ein Schläfenband über die Augen bis zum Mundwinkel. Gelegentlich kommen vollkommen schwarz gefärbte, so genannte melanistische Individuen, vor. Jungtiere besitzen die gleiche Färbung wie die Adulttiere. Der Kopf ist deutlich vom Rest des Körpers abgesetzt. Die Augen besitzen vertikale Pupillen.

Toxine: Neurotoxine sind wahrscheinlich enthalten, durch die geringen Mengen entstehen aber keine klinischen Symptome. Es soll ein stark wirksames Hämatoxin enthalten sein, dass die Gefäße und die Blutzellen zerstört. Eine Nekrosenbildung kann auftreten. Auf die Blutgerinnung besteht ebenfalls eine Wirkung.

Symptome: Es treten Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Bei mehr als 80 % der Patienten traten diese Symptome innerhalb von zwei Stunden auf. Die Patienten schwitzen, sind blass, haben eine Tachykardie und eine Hypotonie. Ein Schock tritt selten auf. Ebenfalls selten sind Bewusstseinstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Anaphylaktische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock sind möglich. Meist findet die Sensibilisierung nicht durch die gleiche Vipern-Art statt. Man nimmt eine Kreuzantigenität an. Es fällt auf, dass fast nur ein Drittel der gebissenen Patienten über Schmerzen an der Bissstelle selbst berichten. Eine Ödembildung ist sehr häufig und tritt innerhalb von zwei Stunden ein. Auch bei schweren Vergiftungen sind systemische Blutungen selten. In den Toxinen der europäischen Vipern sind Neurotoxine gefunden worden. Meist tritt aber bei einem Biss kein Effekt auf. Man vermutet als Begründung eine zu geringe Neurotoxinmenge. Auch Myotoxine sind in den Toxinen gefunden worden. Auch hier sind Effekte sehr selten beschrieben worden und man vermutet hier als Grund ebenfalls die geringe Menge im Toxingemisch. Schädigungen des Herzens sind bei Vergiftungen durch Vipern berichtet worden. Der kausale Zusammenhang ist aber unklar. Nierenfunktionsstörungen sind selten. Wenn sie auftreten, sind sie vor allem Folgen der Hypotension.

Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Diese Maßnahme kann schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Das gleiche gilt für das Anlegen von Stauungen oder Abbindungen. Meist sind solche Maßnahmen die Auslöser für bleibende Schädigungen nach einem Biss. Die betroffene Stelle ist ruhigzustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Es sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden und eine kristalloide Lösung verabreicht werden. Es ist sinnvoll die meist agitierten Patienten zu sedieren. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin. Die Gabe wird aber kontrovers diskutiert. Die Gabe eines Antivenins erfolgt erst nach Weisung einer Giftinformationszentrale.

Literatur:

[Vipera albizona] [Vipera ammodytes] [Vipera aspis] [Vipera barani] [Vipera berus] [Vipera bornmuelleri] [Vipera darevskii] [Vipera dinniki] [Vipera eriwanensis] [Vipera kaznakovi] [Vipera latastei] [Vipera latifii] [Vipera lotievi] [Vipera magnifica] [Vipera monticola] [Vipera nikolskii] [Vipera orlovi] [Vipera palaestinae] [Vipera pontica] [Vipera raddei] [Vipera renardi] [Vipera sachalinensis] [Vipera seoanei] [Vipera transcaucasiana] [Vipera ursinii] [Vipera wagneri] [Vipera xanthina] [Klinisches Bild Vipern]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 26. Dezember 2009

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