Vipera seoanei Namen: Nordiberische Kreuzotter; Portugese Viper, Iberian Cross Viper, Iberian Adder, Pyrenean Viper, Baskian Viper Alte Namen: Vipera berus seoanei Unterarten, Namen, Vorkommen:
Vorkommen: Nord-Portugal, Nordwest-Spanien. Als Lebensraum bevorzugt die Schlange vor allem warme und feuchte Habitate mit hohen Niederschlagsmengen. Klimatisch zeichnet sich der Lebensraum der Nordiberischen Kreuzotter durch atlantische und subtropische Einflüsse aus, wodurch es zu sehr milden Wintern und relativ warmen Sommern ohne Trockenzeiten kommt. Die Niederschlagsmengen sind während des gesamten Jahres sehr hoch. Vor allem in den Höhenlagen sind die Wintertemperaturen deutlich niedriger als in den Niederungen. Trockene Gebiete innerhalb ihres Verbreitungsgebietes meiden die Tiere. Der Boden der Lebensräume ist im Regelfall steinig und mit reichlich Bodenvegetation bestanden, außerdem werden feuchte Lebensräume wie Flussufer oder Feuchtwiesen bevorzugt. Beschreibung: Die Tiere haben eine dunkle Färbung mit zwei hellen Linien an den Seiten. Es gibt auch vollkommen schwarze oder braune Schlangen. Die Tiere erreichen eine Länge bis zu 70 cm. Der Kopf setzt sich wenig vom Körper ab. Die Tiere sind in der Lage ihren Körper abzuflachen. So kann vor allem in kälteren Gebieten mehr Wärme aufgenommen werden. Die Schlangen werden bis in Höhen von 800 m gefunden. Sie bevorzugen als Lebensraum Gebiete mit häufigen Niederschlag. Meist sind die Tiere am Tage aktiv. Bei hohen Temperaturen wird die Aktivität auf die Dämmerung oder die Nacht verschoben. Prinzipiell bewohnen sie den Boden, können aber durchaus gut klettern. Toxine: Die Toxine ähneln denen von Vipera aspis. Symptome: Als Symptome des Bisses bildet sich wie bei den anderen europäischen Vipern rund um die Bissstelle eine umfassende Schwellung und die enthaltenen Nervengifte (Neurotoxinen) können zu Atemnot und Herzbeschwerden führen. Der überwiegende Anteil des Viperngiftes wirkt hämotoxisch, es zerstört also vor allem Zellen des Blutes und die sie umgebenden Gewebe durch verschiedene Proteasen. Dadurch kommt es im Bereich der Schwellung zu bläulichen Verfärbungen durch Blutaustritt in das Bindegewebe. Es treten Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Bei mehr als 80 % der Patienten traten diese Symptome innerhalb von zwei Stunden auf. Die Patienten schwitzen, sind blass, haben eine Tachykardie und eine Hypotonie. Ein Schock tritt selten auf. Ebenfalls selten sind Bewusstseinstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Anaphylaktische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock sind möglich. Meist findet die Sensibilisierung nicht durch die gleiche Vipern-Art statt. Man nimmt eine Kreuzantigenität an. Es fällt auf, dass fast nur ein Drittel der gebissenen Patienten über Schmerzen an der Bissstelle selbst berichten. Eine Ödembildung ist sehr häufig und tritt innerhalb von zwei Stunden ein. Auch bei schweren Vergiftungen sind systemische Blutungen selten. In den Toxinen der europäischen Vipern sind Neurotoxine gefunden worden. Meist tritt aber bei einem Biss kein Effekt auf. Man vermutet als Begründung eine zu geringe Neurotoxinmenge. Auch Myotoxine sind in den Toxinen gefunden worden. Auch hier sind Effekte sehr selten beschrieben worden und man vermutet hier als Grund ebenfalls die geringe Menge im Toxingemisch. Schädigungen des Herzens sind bei Vergiftungen durch Vipern berichtet worden. Der kausale Zusammenhang ist aber unklar. Nierenfunktionsstörungen sind selten. Wenn sie auftreten, sind sie vor allem Folgen der Hypotension.
Wenn keine Manipulation
an der Bissstelle vorgenommen werden kommt es nur sehr selten zu Nekrosen. Bei
Erwachsene kann die vollständige Heilung erst nach Monaten abgeschlossen sein.
Die Schwellungen der betroffenen Extremität können sich wiederholen. Die
Schmerzen können den Patienten über einen sehr langen Zeitraum beeinträchtigen. Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Diese Maßnahme kann schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Das gleiche gilt für das Anlegen von Stauungen oder Abbindungen. Meist sind solche Maßnahmen die Auslöser für bleibende Schädigungen nach einem Biss. Die betroffene Stelle ist ruhigzustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Es sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden und eine kristalloide Lösung verabreicht werden. Es ist sinnvoll die meist agitierten Patienten zu sedieren. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Literatur:
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