Vipera palaestinae Namen: Palästinaviper; Palestine Viper, Palestinian Viper Alte Namen:
Vorkommen: Syrien, Jordanien, Israel, Libanon
Beschreibung: Die Tiere
erreichen eine Länge bis zu 1,8 m. Der starke Kopf setzt sich deutlich vom
Körper ab und hat die Form eines Dreiecks. Die Färbung besteht aus grauen,
gelben, braunen oder sogar rötlichen Tönen. Auf dem Rücken tragen sie ein
dunkles Wellen- oder Zickzack-Band. Bei dieser Art ist das Band weiß umrandet.
Als Lebensraum werden feuchte Gebiete bevorzugt. So sind diese Tiere auch in
der Nähe landwirtschaftlich genutzter Flächen und Siedlungen zu finden. Bei
einer Bedrohung warnen die Tiere durch ein Zischen. Der Körper wird in einer
S-förmigen Schlinge angespannt.
Wenn keine Manipulation
an der Bissstelle vorgenommen werden kommt es nur sehr selten zu Nekrosen. Bei
Erwachsene kann die vollständige Heilung erst nach Monaten abgeschlossen sein.
Die Schwellungen der betroffenen Extremität können sich wiederholen. Die
Schmerzen können den Patienten über einen sehr langen Zeitraum beeinträchtigen. Symptome: Jeder Biss durch die Schlange sollte als potentiell lebensgefährlich eingestuft werden. Es kommt zu Erbrechen, Schwitzen, Diarrhoe, abdominellen Schmerzen, Tachykardie und Hypotonie. Ein hypovolämischer oder sogar anaphylaktischer Schock ist möglich. Die Schmerzen beginnen 15 Minuten nach dem Biss. Es entsteht eine lokale Schwellung, die sich stark ausdehnen kann. Eine Blasenbildung entsteht erst nach einigen Tagen. Die Schwellungen verschwinden innerhalb von einer bis zwei Wochen komplett. Systemische Blutungen, z.B. eine blutige Diarrhoe und Weichteileinblutungen, sind möglich. Diese Blutungen werden auf hämorrhagische Faktoren im Blut zurückgeführt. Eine Ungerinnbarkeit des Blutes tritt nicht auf. Vor der Anwendung des Antivenins (1956) lag die Mortalität bei 7 %, heute hat sie fast Null erreicht. Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Diese Maßnahme kann schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Das gleiche gilt für das Anlegen von Stauungen oder Abbindungen. Meist sind solche Maßnahmen die Auslöser für bleibende Schädigungen nach einem Biss. Die betroffene Stelle ist ruhigzustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Es sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden und eine kristalloide Lösung verabreicht werden. Es ist sinnvoll die meist agitierten Patienten zu sedieren. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin. Die Gabe wird aber kontrovers diskutiert. Nach der Einführung des Antivenins kam es zu einem deutlichen Rückgang der Sterblichkeit. Zur Antiveninwirkung existieren keine kontrollierte klinische Studien. Möglichweise ist auch der verbesserte medizinische Standard für den Rückgang der Mortalität verantwortlich. Die Gabe eines Antivenins erfolgt erst nach Weisung einer Giftinformationszentrale. Literatur:
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