Vipera berus Namen: Kreuzotter; Adder, Northern Viper, European Viper, European Adder, Common Viper; Lokale Namen: Vipere peliade , Huggorm Unterarten, Vorkommen:
Alte Namen:
Vorkommen: Norwegen, Schweden, Finnland, Frankreich, Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz, Nord-Italien, Belgien, Niederlande, Großbritannien, Polen, Tschische Republik, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Jugoslawien: Kroatien, Slowenien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Monte Negro, Mazedonien, Serbien, Estonien, Lativia, Litauen, Russland, Mongolei, Nordkorea, Nordwest-China (Nord-Xinjiang, Jilin) Beschreibung: Meist ist bei den Tieren auf dem Rücken ein Zickzack- oder ein Wellenband zu erkennen. Meist haben die Tiere eine helle Grundfarbe von gelben, grauen, braunen bis hin zu rötlichen Tönen. Schwarze Tiere werden als Höllenotter bezeichnet. Die Tiere erreichen eine Länge bis zu 70 cm. Der Kopf setzt sich wenig vom Körper ab. Die Tiere sind in der Lage ihren Körper abzuflachen. So kann vor allem in kälteren Gebieten mehr Wärme aufgenommen werden. Die Tiere werden in Höhen bis zu 3.000 m, dort aber in Südlagen, gefunden. Diese Schlangen haben das größte Verbreitungsgebiet. Sie sind vor allem in feuchten und kühlen Gebieten zu finden. So sind die beliebtesten Plätze Moore, Bergwiesen und Heidegebiet. Sie sind aber auch in lichten Wäldern anzutreffen. Meist sind die Tiere am Tage aktiv. Bei hohen Temperaturen wird die Aktivität auf die Dämmerung oder die Nacht verschoben. Prinzipiell bewohnen sie den Boden, können aber durchaus gut klettern.
Gefährlichkeit:
Vor allem zwischen April und Oktober kommt es zu Bissunfällen. In den meisten
Fällen ging vor dem Biss eine Manipulation am Tier voraus, aber auch bei
Arbeiten im Garten oder auf Feldern, beim Sammeln von Beeren oder Barfusslaufen
kann es zu Bissen kommen. In Mitteleuropa sind die Tiere durch die starke
menschliche Besiedelung und die ausgeprägte Landwirtschaft stark gefährdet. In
Deutschland treten vermehrt Bisse in Mecklenburg-Vorpommern, auf Rügen und
Hiddensee (Insel vor Rügen) und in Thüringen auf. Meist stehen als Wirkung nur lokale Effekte im Vordergrund. Es kommt sehr selten zu vital bedrohliche oder letalen Vergiftungen.
Symptome: Es treten Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Bei mehr als 80 % der Patienten traten diese Symptome innerhalb von zwei Stunden auf. Die Patienten schwitzen, sind blass, haben eine Tachykardie und eine Hypotonie. Ein Schock tritt selten auf. Ebenfalls selten sind Bewusstseinstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Anaphylaktische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock sind möglich. Meist findet die Sensibilisierung nicht durch die gleiche Vipern-Art statt. Man nimmt eine Kreuzantigenität an. Es fällt auf, dass fast nur ein Drittel der gebissenen Patienten über Schmerzen an der Bissstelle selbst berichten. Eine Ödembildung ist sehr häufig und tritt innerhalb von zwei Stunden ein (Vipera aspis und Vipera berus). Auch bei schweren Vergiftungen sind systemische Blutungen selten. In den Toxinen der europäischen Vipern sind Neurotoxine gefunden worden. Meist tritt aber bei einem Biss kein Effekt auf. Man vermutet als Begründung eine zu geringe Neurotoxinmenge. Auch Myotoxine sind in den Toxinen gefunden worden. Auch hier sind Effekte sehr selten beschrieben worden und man vermutet hier als Grund ebenfalls die geringe Menge im Toxingemisch. Schädigungen des Herzens sind bei Vergiftungen durch Vipern berichtet worden. Der kausale Zusammenhang ist aber unklar. Nierenfunktionsstörungen sind selten. Wenn sie auftreten, sind sie vor allem Folgen der Hypotension. Siehe auch bei den Studien. Wenn keine Manipulation an der Bissstelle vorgenommen werden kommt es nur sehr selten zu Nekrosen. Bei Erwachsene kann die vollständige Heilung erst nach Monaten abgeschlossen sein. Die Schwellungen der betroffenen Extremität können sich wiederholen. Die Schmerzen können den Patienten über einen sehr langen Zeitraum beeinträchtigen. Hier finden Sie Fallbeschreibungen:
Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Diese Maßnahme kann schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Das gleiche gilt für das Anlegen von Stauungen oder Abbindungen. Meist sind solche Maßnahmen die Auslöser für bleibende Schädigungen nach einem Biss. Die betroffene Stelle ist ruhigzustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Es sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden und eine kristalloide Lösung verabreicht werden. Es ist sinnvoll die meist agitierten Patienten zu sedieren. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin. Die Gabe wird aber kontrovers diskutiert. Die Gabe eines Antivenins erfolgt erst nach Weisung einer Giftinformationszentrale. Literatur:
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