Vipera kaznakovi Namen: Kaukasusotter; Caucasus Viper, Caucasian Viper, Kaznakov's Viper Alte Namen:
Vorkommen:
Süd-Russland, West-Georgien, Nordost-Türkei. Die
Tiere sind in der Lage ihren Körper abzuflachen. So kann vor allem in kälteren
Gebieten mehr Wärme aufgenommen werden. Die Schlangen werden bis in Höhen von
2.400 m gefunden. Sie bevorzugen als Lebensraum die feuchtwarmen Gebieten mit
starken Pflanzenbewuchs. Sie sind auch in Teeplantagen zu finden. Meist sind die
Tiere am Tage aktiv. Bei hohen Temperaturen wird die Aktivität auf die Dämmerung
oder die Nacht verschoben. Prinzipiell bewohnen sie den Boden, können aber
durchaus gut klettern. Beschreibung: Die Tiere haben eine dunkle Färbung mit zwei hellen Linien an den Seiten. Die Tiere erreichen eine Länge bis zu 70 cm. Der Kopf setzt sich wenig vom Körper ab. Die Grundfarbe ist hellgelb, beige bis ziegelrot oder graubraun bis dunkelgrau mit einer Rückenzeichnung aus einem breiten dunklen und scharf abgegrenzten Zickzack- oder Rautenband, dass zu einem breiten Streifen mit leichten Ausbuchtungen verschmelzen und fast die gesamte Körperfläche einnehmen kann. Die Körperseiten besitzen große ovale und dunkle Flecken. Gelegentlich kommen vollkommen schwarz gefärbte, so genannte melanistische Individuen, vor. Die Oberseite des Kopfes ist dunkel mit kleinen hellen Flecken, im Nacken kommt eine V-förmige Zeichnung vor und über die Augen zieht sich ein dunkles Schläfenband. Toxine: Neurotoxine sind wahrscheinlich enthalten, durch die geringen Mengen entstehen aber keine klinischen Symptome. Es soll ein stark wirksames Hämatoxin enthalten sein, dass die Gefäße und die Blutzellen zerstört. Eine Nekrosenbildung kann auftreten. Auf die Blutgerinnung besteht ebenfalls eine Wirkung. Symptome: Es treten Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Bei mehr als 80 % der Patienten traten diese Symptome innerhalb von zwei Stunden auf. Die Patienten schwitzen, sind blass, haben eine Tachykardie und eine Hypotonie. Ein Schock tritt selten auf. Ebenfalls selten sind Bewusstseinstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Anaphylaktische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock sind möglich. Meist findet die Sensibilisierung nicht durch die gleiche Vipern-Art statt. Man nimmt eine Kreuzantigenität an. Es fällt auf, dass fast nur ein Drittel der gebissenen Patienten über Schmerzen an der Bissstelle selbst berichten. Eine Ödembildung ist sehr häufig und tritt innerhalb von zwei Stunden ein. Auch bei schweren Vergiftungen sind systemische Blutungen selten. In den Toxinen der europäischen Vipern sind Neurotoxine gefunden worden. Meist tritt aber bei einem Biss kein Effekt auf. Man vermutet als Begründung eine zu geringe Neurotoxinmenge. Auch Myotoxine sind in den Toxinen gefunden worden. Auch hier sind Effekte sehr selten beschrieben worden und man vermutet hier als Grund ebenfalls die geringe Menge im Toxingemisch. Schädigungen des Herzens sind bei Vergiftungen durch Vipern berichtet worden. Der kausale Zusammenhang ist aber unklar. Nierenfunktionsstörungen sind selten. Wenn sie auftreten, sind sie vor allem Folgen der Hypotension. Maßnahmen: Die pressure-immobilization-Methode darf nicht angewendet werden. Diese Maßnahme kann schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Das gleiche gilt für das Anlegen von Stauungen oder Abbindungen. Meist sind solche Maßnahmen die Auslöser für bleibende Schädigungen nach einem Biss. Die betroffene Stelle ist ruhigzustellen. Der Patient muss liegend in eine Klinik transportiert werden. Es sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden und eine kristalloide Lösung verabreicht werden. Es ist sinnvoll die meist agitierten Patienten zu sedieren. Die weiteren Maßnahmen bis zur Klinik erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin. Die Gabe wird aber kontrovers diskutiert. Die Gabe eines Antivenins erfolgt erst nach Weisung einer Giftinformationszentrale. Literatur:
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