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Paxillus-Syndrom
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Das Paxillus-Syndrom

Allgemeines: Dieses Syndrom ist erst seit relativ kurzer Zeit bekannt. Es ist streng vom gastrointestinalen Pilzsyndrom und vom Verzehr roher Pilze abzugrenzen. Streng genommen handelt es sich bei diesem Syndrom nicht um eine Pilzvergiftung, sondern um eine immunhämolytische Anämie. Damit ist sie eher zu dem Bereich der Nahrungsmittelvergiftungen zuzuordnen.

Symptome: Die Latenzzeit ist mit ein bis zwei Stunden relativ kurz. Es kommt nun zu Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Koliken und oft zu einem Kreislaufkollaps. Zusätzlich sind hämolytische Zeichen, wie Subikterus, Oligurie bis Anurie, Hämoglobinurie und Nierenschmerzen. Durch einen entstehenden Schock kann es zu einer Niereninsuffizienz kommen. Im Labor fällt vor allem der Abfall von Hämoglobin- und Haptaglobinwerten auf..

Typisch für diese Vergiftung ist, dass die betroffenen Patienten den Kahlen Krempling (Paxillus involutus) schon oft, teilweise bis zu Jahren, ohne Probleme verzehrt haben. Möglich sind aber auch dezente Beschwerden nach einer Pilzmahlzeit, die vom Betroffenen falsch gedeutet wurden. Ebenfalls typisch für dieses Syndrom ist, dass nicht alle Pilzesser betroffen sind. Eine endgültige Diagnose kann nur in der Klinik durch den Hämagglutinationstest erfolgen.

Toxine: Das auslösende Antigen ist bis heute nicht bekannt.

Anmerkung: Es ist noch ein Fall dieses Syndroms durch einen anderen Pilz bekannt geworden. Es handelte sich dabei um den Butterpilz (Suillus luteus). Betroffene Patienten können nun auch auf andere Pilze allergisch reagieren.

Maßnahmen: Alle Patienten erhalten medizinische Kohle in einer Dosierung von 1 g pro Kg Körpergewicht. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch, wobei vor allem auf den Wasser- und Elektrolythaushalt zu achten ist. Die Diagnose erfolgt in der Klinik, dem entsprechend sind alle Patienten stationär aufzunehmen.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 29. Oktober 2007

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