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Muscarin-Syndrom
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Das Muscarin-Syndrom

Allgemeines: Diese Vergiftung wird fälschlicherweise immer wieder dem Fliegenpilz (Amanita muscaria) zugesprochen. Sie wird aber durch Trichterlinge der Art Clitocybe und durch Risspilze der Gattung Inocybe ausgelöst.

Symptome: Schon kurz nach dem Verzehr der Pilze treten die Symptome auf. Die Latenzzeit liegt bei 15 bis 30 Minuten. Sie kann aber auch bis zu zwei Stunden betragen. Es zeigen sich die typischen Wirkungen den Muscarins. Die Patienten haben Sehstörungen, eine Miosis, eine starke Produktion von Schweiß, Speichel- und Tränenflüssigkeit. Zusätzlich ist eine Hypotonie, eine Bradykardie zu erkennen. In schweren Fällen tritt ein Bronchialasthma auf.

Toxine: Muscarin ähnelt in seiner Struktur dem Acetylcholin. Im Gegensatz zum Acetylcholin wird Muscarin nicht von der Acetylcholinesterase abgebaut und führt somit an den Rezeptoren zu einer konstanten Erregung. Atropin verdrängt Muscarin am Rezeptor ohne eine Erregung auszulösen. Deshalb kann dieser Stoff als Antidot eingesetzt werden. Die letale Dosis wird beim Erwachsenen auf 180 mg Muscarin geschätzt.

Maßnahmen: Jeder Patient bekommt medizinische Kohle in einer Dosierung von 1 g pro Kilogramm Körpergewicht. Als spezifisches Antidot kann Atropin eingesetzt werden. Atropin verdrängt Muscarin am Rezeptor und kann in mehreren Abständen (Stunden) injiziert werden. Als Initialdosis erhält ein Kind 0,2 - 0,4 mg und ein Erwachsener 1 - 2 mg Atropin intravenös. Die Wiederholung richtet sich nach der vorliegenden Symptomatik. Alle Patienten sollten in einer Klinik vorgestellt werden.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 29. Oktober 2007

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