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Pantherina-Syndrom
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Das Pantherina-Syndrom

Allgemeines: Zu Beginn ähnelt die Symptomatik des Pantherina-Syndrom dem Alkoholrausch. Im Anschluss erfolgt ein tiefer Schlaf. Entscheidend für die Symptomatik ist die Ausgangslage des Patienten. Bei der selteneren beabsichtigten Aufnahme sind sich die Patienten über die psychische Wirkung bewusst. Bei einer echten Intoxikation sind die Patienten auf die Symptomatik nicht vorbereitet.

Symptome: Es herrscht eine Latenzzeit von 30 Minuten bis zu drei Stunden. Die ersten Anzeichen ähneln sehr stark dem Alkoholrausch. Es kommt zu Sprachstörungen, Koordinationsstörungen der Bewegungen, Sehstörungen, motorischer Unruhe und Verwirrung. Vor allem die psychischen Störungen stehen im Vordergrund. Das Gefühl für die Persönlichkeit, den Raum und die Zeit ist gestört. Entscheidend für die psychischen Symptome ist die vorhandene Stimmungslage. Dem entsprechend kann eine Gleichgültigkeit, eine Euphorie, Depressionen und Ängste auftreten. In wenigen Fällen wurde von einem Schweben, überdurchschnittlichen Körperkräften und Farbhalluzinationen berichtet. Relativ häufig ist ein Tremor und klonische Krämpfe zu beobachten. Die Patienten fallen in eine Art Tiefschlaf, aus dem sie nach 10 bis 15 Stunden wieder erwachen. Sie haben keine Erinnerung an das Geschehen.

Toxine: In den Pilzen ist nur in sehr geringen Mengen Muscarin enthalten. Dieses Toxin kann also nicht für die Vergiftung verantwortlich sein. Die Hauptgifte sind die Ibotensäure, das Muscimol und das Muscazon. Nur die Ibotensäure wird in den Pilzen gefunden. Die beiden anderen Toxine werden aus der Ibotensäure durch Decarboxylierung oder auf photochemischen Weg. Ibotensäure (Prämuscimol) hat einen Schmelzpunkt von 145°C, besteht aus farblosen Kristallen und lässt sich in kaltem Wasser nur sehr schwer lösen. Muscimol hat die fünf bis zehnfache Wirkstärke der Ibotensäure und hemmt vor allem die motorischen Funktionen. Ibotensäure und Muscimol haben auch noch eine insektentötende Wirkung.

Maßnahmen: Jeder Patient bekommt 1 g medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Die weiteren Maßnahmen erfolgen nach der vorliegenden Symptomatik. Atropin, Benzodiazepine und Barbiturate sind kontraindiziert, da sie die Wirkung des Muscimols verstärken. Die Patienten sind stationär zu überwachen.

Prognose: Nur in sehr wenigen Fällen kommt es zu Spätfolgen. Diese bestehen aus einer leichten Ermüdbarkeit, Gedächtnisschwäche und Interessenlosigkeit.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 29. Oktober 2007

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