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Psilocybin-Syndrom
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Das Psilocybin-Syndrom

Allgemeines: Meist handelt es sich um beabsichtigte "Vergiftungen". Die Wirkung von Psilocybin ähnelt im groben der des LSD.

Symptome: Die Latenzzeit ist relativ kurz. Sie beträgt 15 Minuten bis zwei Stunden. Dann treten die körperlichen Symptome auf. Es kommt zu Schwindel, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Hypotonie, Bradykardie, Hyperpyrexie, taubes Gefühl, Ameisenlaufen und Störungen des Bewusstseins. Neben diesen physischen Symptomen, sind es aber vor allem die psychischen Symptome, die bei dieser Vergiftung im Vordergrund stehen. Entscheidend ist die Stimmungslage vor der Einnahme der Pilze. Bei einer positiven Stimmungslage kommt es zu einem "good trip", bei einer negativen Stimmungslage zu einem "bad trip". Es kann zu Glücksgefühlen, Lachen, Halluzinationen, erotischen Gefühlen, Verlust des Persönlichkeitsgefühls und ein verändertes Empfinden von Raum und Zeit. Negative Gefühlsausbrüche können sich als Angst, Depressionen, Wutanfälle, Aggression (auch Autoaggression) darstellen. Oft sind die Patienten enthemmt. Bewusstseinsstörungen sind möglich, tiefe Bewusstlosigkeit aber selten. Nach einer Zeit von sechs bis zehn Stunden ist die Wirkung abgebaut. Nach kurz wiederholtem Verzehr der Pilze besteht eine erhöhte Toleranz, die aber nach einer Woche Abstinenz nicht mehr vorhanden ist.

Toxine: Das Haupttoxin ist das Psilocybin. Es bildet farblose Kristalle und löst sich in Wasser als saure Reaktion. Von der Struktur ähnelt es den Alkaloiden des Mutterkorns. Dies erklärt auch die physiologische Wirkung. In geringeren Mengen ist das instabile Psilocin vorhanden. Dieses oxidiert leicht und hinterlässt blaue Merkmale am Pilz.. Aus Psilocybe baeocystis sind noch Baeocystin und Norbaeocystin isoliert worden. Beide Stoffe wirken ebenfalls halluzinogen. Psilocybin und Psilocin imitieren das Serotonin. Bereits ab einer oral aufgenommenen Menge von 4 mg sind leichte Rauschzustände auslösbar. 6 bis 20 mg führen zu deutlichen psychischen Symptomen.

Maßnahmen: Meist ist nur bei einer starken Erregung eine Sedierung notwendig. Jeder Patient bekommt 1 g medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung sollte vorgenommen werden.

Prognose: Meist sind keine Spätwirkungen zu erwarten. Länger anhaltende psychische Störungen (Suizidabsichten, wiederholte Panikattacken) sind bekannt, werden aber selten berichtet.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 29. Oktober 2007

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