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Naja ashei
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Naja ashei

Name: Riesenspeikobra; Ashe’s spitting cobra

Allgemeines: Naja nigricollis galt bis an das Ende der 1970er als einzigste und demnach auch längste (2 – 2,7 m) Speikobra auf dem afrikanischen Kontinent. Ihr Lebensraum war fast das ganze tropische Afrika. Die Gebiete des Regenwaldes wurden nicht bewohnt. Seit dieser Zeit wurden verschiedene Unterarten in den Rang einer eigenen Art angehoben. Ein Ende der Entdeckung neuer Arten ist nicht zu erwarten. Seitdem existieren statt einer Speikobra in Afrika nun fünf Arten.

Naja ashei scheint nach der Genanalyse enger mit Naja mossambica als mit Naja nigricollis verwandt zu sein.

Vorkommen: Kenia, Süd-Somalia, Südost-Äthiopien, Nordost-Uganda, Nordost-Tansania (fraglich). Die Tiere sind in den trockenen Tieflandregionen von Ostafrika heimisch.

Beschreibung: Die Männchen erreichen eine maximale Länge von 2,11 m, die Weibchen von 2,15 m. In der Literatur wird eine Länge von über 2,7 m angegeben, die sich wahrscheinlich auf Naja ashei bezieht. Der Kopf von Naja ashei ist an der Oberseite einheitlich bräunlich-oliv gefärbt, mit einer helleren graueren Region an den Oberlippen und um die Augen. Die Unterseite des Kopfes ist mit feinen bräunlich grauen Pigmenten überzogen. Die Oberseite des Körpers und des Hinterteils sind einheitlich olivbraun gefärbt. Der Hals ist an der Rückseite unmittelbar zum Kopf hin dunkler als die Kopf- oder Körperoberseite. Die mittlere Körper- und Hinterteilunterseite sind hell gefärbt, mit Pigmenten, die vor allem von den Seiten eingreifen. Naja ashei unterscheidet sich von den meisten ostafrikanischen Schwarzhalskobras durch die hohe Anzahl der Schuppen an Ober- und Unterseite. Die meisten Naja ashei haben über 195 ventrale und mindestens 21 (in der Regel mehr) Schuppen um den Hals, dagegen haben die meisten Schwarzhalskobras 195 oder mehr ventrale jedoch höchstens 21 aber gewöhnlich 19 oder weniger Schuppen um den Hals, wobei sie weniger ventrale Schuppen besitzen, je mehr am Hals vorhanden sind. Auch von den anderen Speikobra-Arten unterscheidet sich Naja ashei durch die Anzahl der Schuppen.

Toxine und Wirkung: Speikobras sind in der Lage ihr Gift auf eine Entfernung bis zu vier Metern zu verspeien. Die Wirkung auf die Augen besteht aus einer zeitweiligen Erblindung, starken lokalen Schmerzen und schweren Hornhautschädigungen. Es besteht die Gefahr einer dauerhaften Erblindung. Giftbisse zeigen sich durch eine neurotoxische und eine zytotoxische Wirkung. Die zytotoxische Wirkung ist normalerweise bei Elapiden selten, bei den afrikanische Speikobras dagegen typisch. Es sind starke Nekrosen möglich. Schläfrigkeit, Hypovolämie und Schock sind weitere Symptome Bei einem Giftmelken auf einer Schlangenfarm in Kenia konnte Naja ashei eine Giftmenge von 6,2 ml abgenommen werden. Dies entspricht einem Trockengewicht von 3 g. Todesfälle durch den Biss von Speikobras sind bekannt.

Toxine: Das Gift dieser Arten hat, für Giftnattern untypisch, einen hohen Anteil gewebezerstörender Substanzen. Bisse, die den im gleichen Gebiet vorkommenden Puffottern zugeschrieben werden, sind zum Teil durch diese Kobras verursacht worden. Ihr Gift ist so aggressiv, dass es selbst auf der Haut starken Schmerz und Schwellungen verursacht. In den Augen kann es zu vorübergehender bis anhaltender Blindheit führen. Ihr Gift ist aber in der Regel nicht tödlich für einen ausgewachsenen und gesunden Menschen; gebissene Menschen erholen sich gewöhnlich rasch wieder. Sie kann ihr Gift in großen Mengen produzieren. Zusätzlich wurden postsynaptische Neurotoxine gefunden.

Symptome: Jeder Biss durch die Schlange sollte als potentiell lebensbedrohlich eingestuft werden. An den Bissstellen kommt es sofort zu lokalen Effekten mit starken Schmerzen, Schwellungen, Blasenbildung und Nekrosen. Die Patienten zeigen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Durchfall, Schwindel, Kreislaufstörungen bis zum Kollaps und Krämpfe. Es kann zu Lähmungen (Ptosis, Nacken-, Kopf- und Schluckmuskeln) kommen. Ein Nierenschaden ist nicht auf das Gift zurückzuführen, sondern ein sekundärer Schaden. Die Nekrosen können teilweise nach einer Woche auch die Sehnen betreffen. Lokale Schwellungen (Maximum in 36 Stunden), die im Schnitt bis zu 11 Tagen anhalten. Blasenbildung mit obligat folgenden Nekrosen, spontane Blutungen, Nasenbluten, Subarachnoidalblutung, Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit, Lungenödem. Bei Versprühen des Giftes in die Augen: Konjunktivitis, Geschwüre der Kornea, Aufnahme des Giftes in die vordere Augenkammer. Falls keine Maßnahmen ergriffen werden kann es zur Blindheit kommen.

Maßnahmen: Hier ist die Kompressionsmethode nicht anzuwenden, da es die Wirkung auf das Gewebe verstärkt.. Bei auftretenden Atemstörungen ist der Patient sofort zu intubieren und zu beatmen. Bei Kontakt des Giftes mit den Augen, sind diese ausreichend zu spülen (Versorgung der Augen). Die weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin (die Angaben sind widersprüchlich). Es sollte erst nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale eingesetzt werden und ist oft in hoher Dosierung notwendig. Die Patienten sind mindestens 24 Stunden zu überwachen.

Literatur:

[Naja anchietae] [Naja annulata] [Naja annulifera] [Naja ashei] [Naja atra] [Naja haje] [Naja kaouthia] [Naja katiensis] [Naja mandalayensis] [Naja melanoleuca] [Naja mossambica] [Naja multifasciata] [Naja naja] [Naja nigricincta] [Naja nigricollis] [Naja nivea] [Naja nubiae] [Naja oxiana] [Naja pallida] [Naja philippinensis] [Naja sagittifera] [Naja samarensis] [Naja siamensis] [Naja sputatrix] [Naja sumatrana] [Speikobras, Augenverletzungen]

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Stand: 26. Dezember 2009

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