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Speikobras, Augenverletzungen
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Speikobras, Augenverletzungen

Quelle und Text: Mit freundlicher Genehmigung von www.world-snake.ch

Beschreibung: Danke einer speziellen Ausbildung bei der Austrittsöffnung am Zahn können einige Kobras aus Afrika und dem Asiatischen Raum Gift einem Feind unverdünnt entgegen spucken. Schlangengift kann in der Regel die intakte Haut nicht durchdringen – aber kleinste Verletzungen reichen als Eintrittspforte (z.B. an den Händen beim Scheiben waschen von bespuckten Speikobraterrarien).

Auswirkungen: Wenn man Kobragift ins Auge gespuckt bekommt, beginnt dieses innert wenigen Sekunden heftig zu brennen und man sieht nichts mehr, es ist ein Gefühl wie wenn einem jemand eine trübe, immer mehr undurchsichtige, brennende Flüssigkeit ins Auge gießt.

Erste Hilfe: Nicht das Auge reiben, dies hilft dem Gift ins Gewebe einzudringen! Das betroffene Auge sofort mit viel Wasser 15 bis 20 Minuten spülen, je schneller – desto besser. Ist kein Wasser greifbar, geht auch Milch, Bier oder beim Trekking sogar Urin, d.h. jede nicht selbst schädliche Flüssigkeit (kein Benzin, Schnaps …). Auch das ganze Gesicht muss kurz gewaschen werden.

Arzt / Spital / Augenarzt: Das allgemeine Vorgehen richtet sich nach einem Notfallplan wie bei einer Konjunktivitis durch Säuren / Laugen. Der Arzt prüft die Spülung und beim leisesten Verdacht auf eine ungenügende Spülung wird diese mit normothermer NaCl- Lösung wiederholt. Die früher beschriebenen Spül- Verdünnungen von Antivenin mit Wasser 1:10 werden in der neueren Literatur nicht mehr genannt, Wasser reicht; auch nach eigener Erfahrung. Um die massiven Schmerzen zu bekämpfen wird ein normales Augenanästhetika verwendet. Es muss auch die Tränendrüse erregt, der Tränensack ausgedrückt und der Tränenkanal gespült werden. Das Auge wird mit einer Spaltlampe oder einer Fluorescein-Färbung kontrolliert ob die Kornea angegriffen wurde. Entzündungen der gut durchbluteten Bindehaut müssen gut überwacht werden, dort entwickeln sich gerne Sekundärinfektionen die den Verlust des Auges zur Folge haben können. Die Bindehaut ist die Eintrittspforte für das Gift in den Kreislauf – allerdings haben wir keine Kenntnis von systemischen Vergiftungen oder gar Todesfällen über diesen Weg (ohne zusätzlichen Biss). Ohne eindeutige Anzeichen einer systemischen Vergiftung wird kein Antivenin i.v., i.m., s.c., i.c. angewandt.

Das Auge wird mit einer entzündungshemmenden Salbe versorgt und für 2 bis 4 Tage ruhig gestellt / abgedeckt. Beim kleinsten Verdacht auf eine Infektion und wenn eine Kornealäsion nicht eindeutig ausgeschlossen werden kann wird eine Antibiotikasalbe (Tetracyclin, Chloramphenicol) appliziert und auch und für 2 bis 4 Tage abgedeckt. Eine Nachkontrolle mit an die Symptome angepassten Intervallen muss durchgeführt werden.

Literatur:

  •                  

  • L. Schire et al. „The Diagnosis and Treatment of Envenomation in South Africa“ South African Institute for Medical Research, Johannesburg 1996

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Stand: 26. Dezember 2009

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