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Bungarus-Arten
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Bungarus andamanensis
Bungarus bungaroides
Bungarus caeruleus
Bungarus candidus
Bungarus ceylonicus
Bungarus fasciatus
Bungarus flaviceps
Bungarus lividus
Bungarus magnimaculatus
Bungarus multicinctus
Bungarus niger
Bungarus sindanus
Bungarus slowinskii

Bungarus-Arten

Arten:

Allgemeines: Die Kraits sind nur in der Nacht aktiv. Am Tage sind sie selten zu sehen und verhalten sich bei Kontakt mit dem Menschen sehr defensiv. Sie verstecken ihren Kopf unter den Körperschlingen und sollen auch bei stärkster Reizung nicht zubeißen. Trotz allem ist ein Biss möglich. Schon aus Prinzip sollten Reizungen bei allen Schlangen, ob giftig oder nicht, unterlassen werden. In der Nacht sind die Tiere sehr aktiv und beißen bei der geringsten Reizung sofort zu. Kraits sind typische Schlangenfresser. Sie bewohnen die Bauten von Nagetieren und Termiten, sind aber auch in Müllbergen in der Nähe menschlicher Besiedlungen zu finden. Auf der Suche nach Beute dringt Bungarus caeruleus auch in die menschlichen Behausungen ein und verursachen dort Unfälle.

Die größte Zahl der Unfälle entsteht in der Nacht und in den Wohnungen. Da die Menschen in diesen Regionen auf dem Boden schlafen, sind Kontakte mit Kraits nicht selten. Der Biss wird während des Schlafens oft nicht bemerkt. Die Patienten erwachen mit den typischen neurotoxischen Anzeichen.  Bungarus caeruleus ist der gefährlichste Krait in Indien. Man schreibt dieser Art ca. 33 % aller Giftschlangenunfälle in West-Bengal zu. Bungarus caeruleus und Bungarus ceylonicus werden 17 % der tödlichen Schlangenbisse und 10 % der Giftschlangenbisse zugeschrieben. Bungarus fasciatus soll in Burma für wenige Bisse verantwortlich sein. In Thailand verursacht Bungarus candidus (nicht Bungarus fasciatus), zusammen mit den Kobra-Arten und Calloselasma rhodostoma, den größten Teil der tödlichen Schlangenbisse.

Toxine: Es handelt sich um postsynaptische Neurotoxine, die an der motorischen Endplatte am Azetylcholinrezeptor binden. Vor allem das α-Bungarotoxin (Bungarus multicinctus) bindet sehr fest und spezifisch am Acetylcholinrezeptor. Die mindestens 16 verschiedenen β.Bungarotoxine wirken präsynaptisch und verursachen ebenfalls Lähmungen. Diese Toxine brauchen länger um ihre Wirkung zu entfalten und wirken auch länger (Stunden bis teilweise Monate).  Bei Bungarus multicinctus und Bungarus fasciatus kommt es außerdem zu einer Hemmung der Freisetzung des Acetylcholins.

Symptome: Jeder Biss durch die Schlange sollte potentiell als lebensbedrohlich angesehen werden. Die Bisse sind in den meisten Fällen schmerzlos. Es kommt zu keinen Schwellungen oder Nekrosen, auch die Bissstellen sind oft nicht zu bemerken. In vielen Fällen erwachen die Patienten bereits mit den neurotoxischen Zeichen der Lähmung. Es kann schnell zu abdominellen Schmerzen, Schwindel und Kopfschmerzen (Bungarus candidus) kommen. Die Lähmungen können bereits nach 30 Minuten beginnen und führen immer mehr zu einer Atemlähmung. Während der Lähmungen sind verständlicherweise häufig Tachykardien zu beobachten.

Maßnahmen: Hier ist die "pressure/ immobilization-technique" anzuwenden. Bei Atemstörungen ist der Patient zu intubieren und zu beatmen. Es sind erfolgreich behandelte Fälle bekannt, bei denen der Patient bis zu 78 Stunden beatmet wurde. Die weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin. Die Wirksamkeit ist aber umstritten. Es sollte nur nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale verabreicht werden. Die Patienten sollten mindestens 24 Stunden überwacht werden.

Literatur:

[Aspidelaps - Arten] [Boulengerina christyi] [Bungarus-Arten] [Calliophis-Arten] [Dendroaspis-Arten] [Elapsoidea-Arten] [Hemachatus haemachatus] [Hemibungarus calligaster] [Micrurus-Arten] [Micruroides euryxanthus] [Naja-Arten] [Ophiophagus hannah] [Pseudohaje-Arten] [Sinomicrurus-Arten] [Walterinnesia aegyptia]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 26. Dezember 2009

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