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Kaliumchlorat
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Kaliumchlorat

Synonyme: Kaliumoxymuriat, Fekabit K, Berthollet salt
Chemische Formel: KClO3
Molekulargewicht: 122.6
CAS-Nr.: 3811-04-9
RTECS-Nr.: FO0350000
UN-Nr.: 1485
Index-Nr.: 017-004-00-3
EINECS-Nr.: 223-289-7
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: O, Xn
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 5.1, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 9-20/22
S-Sätze: (2-)13-16-27
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt. MAK nicht festgelegt (1998)
Zersetzung < Siedepunkt: bei 400 °C
Schmelzpunkt: 368 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 2.3
Löslichkeit in Wasser: Gering

Eigenschaften: Die weißen, hygroskopischen Kristalle oder das Pulver ist brandfördernd. Bei einem Erhitzen über 400°C oder einem Kontakt mit starken Säuren zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlor, Chlordioxid, Sauerstoff). Das starke Oxidationsmittel reagiert heftig mit brennbaren und reduzierenden Stoffen. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Viele Metalle werden bei der Anwesenheit von Wasser angegriffen. Bei einer Verunreinigung mit Ammoniumverbindungen, Metallpulver, organischen Substanzen und reduzierenden Verbindungen entstehen schlagempfindliche Gemische. Die Wirkung des Stoffes auf die Umwelt sind noch nicht ausreichend untersucht worden.

Symptomatik: Der Stoff kann oral aufgenommen werden und reizt die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. Nach einer inhalativen Aufnahme kommt es zu Halsschmerzen und einem Husten. Eine orale Einnahme verursacht Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrung, abdominelle Schmerzen, Krämpfe, Zyanose, Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen des Blutes (Methämoglobinbildung) und der Nieren möglich. Alle Symptome können auch erst nach einer Latenzzeit auftreten. Nach einem wiederholten oder länger andauernden Kontakt sind Funktionsstörungen der Nieren und das entstehen von Veränderungen der Blutzellen möglich.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei dem Auftreten einer Methämoglobinbildung ist der Einsatz von Toloniumchlorid auch präklinisch erforderlich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 02. November 2007

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