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Kaliumsulfid
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Kaliumsulfid

Synonyme: Dikaliummonosulfid, Dikaliumsulfid, Kaliummonosulfid
Chemische Formel: K2S
Molekulargewicht: 110.3
CAS-Nr.: 1312-73-8
RTECS-Nr.: TT6000000
UN-Nr.: 1382
EU-Nr.: 016-006-00-1
EINECS-Nr.: 215-197-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Schädlich für Wasserorganismen. Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: C
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 4.2, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 31-34
S-Sätze: (1/2-)26-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Schmelzpunkt: 840 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.8
Löslichkeit in Wasser: Sehr gut

Eigenschaften: Die weißen, leichtentzündlichen, hygroskopischen Kristalle haben einen charakteristischen Geruch und verfärben sich bei einem Kontakt mit der Luft rotbraun. In einer fein verteilten Form mit der Luft kann der Stoff explosibel sein (Staubexplosion). Bei einem Kontakt mit der Luft kann sich der Stoff spontan entzünden. Bei einem Stoß, Reibung oder Erschütterung kann sich der Stoff explosionsartig zersetzen. Bei einem Kontakt mit Säuren oder beim Verbrennen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei sehr toxischen, brennbaren Schwefelwasserstoff. Es besteht erhöhte Feuergefahr. In einer wässrigen Lösung ist der korrosive Stoff eine starke Base und reagiert heftig mit Säuren. Mit Oxidationsmitteln reagiert der Stoff und bildet dabei Schwefeldioxid.

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und wirkt ätzend auf die Atemwege, die Augen und die Haut. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Auf den Augen kommt es zu einer Rötung, Schmerzen und Verbrennungen. Auf der Haut bewirkt der Stoff Schmerzen, Verbrennungen und Blasenbildungen. Nach einer oralen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen, einem brennenden Gefühl und abdominellen Krämpfen (Koliken). Eine inhalative Aufnahme zeigt sich durch Übelkeit, Erbrechen, einem brennenden Gefühl, Halsschmerzen, einem Husten, Schwindel, Kopfschmerzen und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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