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Schwefelwasserstoff
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Schwefelwasserstoff

Synonyme: Schwefelhydrid (Zylinder)
Chemische Formel: H2S
Molekulargewicht: 34.1
CAS-Nr.: 7783-06-4
RTECS-Nr.: MX1225000
UN-Nr.: 1053
Index-Nr.: 016-001-00-4
EINECS-Nr.: 231-977-3
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Sehr giftig für Wasserorganismen. Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: F+, T+, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 2.3, UN Zusatzgefahren: 2.1
R-Sätze: 12-26-50
S-Sätze: (1/2-)9-16-28-36/37-45-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 10 ppm; 14 mg/m3 (TWA); 15 ppm; 21 mg/m3 (STEL) (ACGIH 1996/97). MAK: 10 ppm; 15 mg/m3; V; IIc (1998)
Siedepunkt: -60 °C
Schmelzpunkt: -85 °C
Flammpunkt: Brennbares Gas
Selbstentzündungstemperatur: 260 °C
Löslichkeit in Wasser: Gering
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 4.3 - 46

Eigenschaften: Das farblose komprimierte Flüssiggas ist hochentzündlich und hat einen charakteristischen Geruch. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Ein Erhitzen kann zum Verbrennen oder sogar zur Explosion führen. Beim Verbrennen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Schwefeldioxid). Mit starken Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Metalle und Kunststoffe werden angegriffen. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ aufgenommen werden und reizt die Atemwege und die Augen. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Auf den Augen kommt es zu einer Rötung, Schmerzen und schweren Verbrennungen. Schnelle Verdampfungen des Stoffes können Erfrierungen auslösen. Bei einem Kontakt des Flüssiggases mit der Haut sind Erfrierungen möglich. Nach einer inhalativen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, einem Husten, einem Schwindel und einer Dyspnoe. Es sind Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit möglich. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen des zentralen Nervensystems möglich. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Die Beatmung darf nur mit Hilfsmitteln durchgeführt werden. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Bei einer Einwirkung auf der Haut (Erfrierungen) ist diese mit viel Wasser zu spülen. Die Kleidung darf nicht entfernt werden. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut ist durch kälteisolierende Schutzhandschuhe zu schützen. Die Augen sind durch eine Schutzbrille oder anderen Gesichtsschutz zu schützen. Beim Personenschutz muss schwerer Atemschutz getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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