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Selendioxid
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Selendioxid

Synonyme: Selenig Säure Anhydrid, Selenoxid
Chemische Formel: SeO2
Molekulargewicht: 110.9
CAS-Nr.: 7446-08-4
RTECS-Nr.: VS8575000
UN-Nr.: 3283
Index-Nr.: 034-002-00-8
EINECS-Nr.: 231-194-7
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: T, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 23/25-33-50/53
S-Sätze: (1/2-)20/21-28-45-60-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV (als Se): - ppm; 0.2 mg/m3 (ACGIH 1996/97). MAK als Se: - ppm; 0.1 (E) mg/m3; III (1998)
Sublimationspunkt: 340 - 350 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 3.95
Löslichkeit in Wasser: Gut

Eigenschaften: Die weißen, hygroskopischen Kristalle oder das Pulver ist nicht brennbar und in einer wässrigen Lösung eine mittelstarke Säure. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Selen). Viele Substanzen reagieren mit dem Stoff und bilden dabei Selen. In der Anwesenheit von Wasser werden viele Metalle angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Wirkung auf die Augen ist an einer Rötung, Schmerzen, geschwollenen Lidern, schweren Verbrennungen und einem verschwommenen Blick zu erkennen. Auf der Haut bewirkt der Stoff eine Rötung, Schmerzen und Blasenbildung. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, ein brennendes Gefühl, Halsschmerzen, abdominelle Schmerzen, Verwirrung, Mattigkeit und einen Blutdruckabfall. Eine inhalative Aufnahme zeigt sich durch ein brennendes Gefühl, einen Husten Halsschmerzen und einer Dyspnoe. Bereits nach kurzen Einwirkzeiten kann eine Lungenentzündung entstehen. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Es kann zu allergischen Reaktionen kommen. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Dermatitis verursachen. Nun sind auch Schädigungen vieler Organsystem möglich. Es kann zu Reizungen im Nasen-Rachen-Raum kommen, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, der Ausatemgeruch kann nach Knoblauch riechen, ein metallischer Geschmack kann auftreten. Die Patienten sind oft nervös, haben eine belegte Zunge und sind blass.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

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Stand: 02. November 2007

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