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Selenige Saeure
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Selenige Saeure

Synonyme: Selendioxid Monohydrat
Chemische Formel: H2SeO3
Molekulargewicht: 129.0
CAS-Nr.: 7783-00-8
RTECS-Nr.: VS7175000
UN-Nr.: 2630
EU-Nr.: 034-002-00-8
EINECS-Nr.: 231-974-7
Gefahrensymbole:
EU Einstufung: T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 23/25-33
S-Sätze: (1/2-)20/21-28-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV als Se: - ppm; 0.2 mg/m3 (ACGIH 1993/94). MAK als Se: - ppm; 0.1 (E) mg/m3; III (1997)
Zersetzung < Schmelzpunkt bei: 70 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 3.004 bei 15 °C
Löslichkeit in Wasser: Sehr gut

Eigenschaften: Die farblosen, durchscheinenden Kristalle sind nicht brennbar. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei Wasser und toxische Dämpfe (Selenoxid), Mit Säuren reagiert der Stoff und bildet dabei toxische Gase (Selenwasserstoff).

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und wirkt ätzend auf die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu Rötungen, Schmerzen und einem verschwommenen Blick. Eine Wirkung auf die Haut ist an Rötungen, Schmerzen und Blasenbildungen zu erkennen. Nach einer oralen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Halsschmerzen, einem brennenden Gefühl, abdominellen Schmerzen, Mattigkeit, Verwirrung und einem Blutdruckabfall. Eine inhalative Aufnahme bewirkt ein brennendes Gefühl, Husten, Halsschmerzen und eine Dyspnoe. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu allergischen Reaktionen der Augenlider (Schwellungen) kommen. Nach einem wiederholten oder länger kann es zu einer Dermatitis kommen. Nun sind auch Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Reizungen des Nasen-Rachenraumes und ein anhaltender Knoblauchgeruch möglich.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

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Stand: 02. November 2007

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