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Selenwasserstoff
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Selenwasserstoff

Synonyme: Selenhydrid (Zylinder)
Chemische Formel: H2Se
Molekulargewicht: 81.0
CAS-Nr.: 7783-07-5
RTECS-Nr.: MX1050000
UN-Nr.: 2202
EU-Nr.: 034-002-00-8
EINECS-Nr.: 231-978-9
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Stark wassergefährdend (WGK 3).
EU Einstufung: T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 2.3, UN Zusatzgefahren: 2.1
R-Sätze: 23/25-33
S-Sätze: (1/2-)20/21-28-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV als Se: 0.05 ppm; 0.16 mg/m3 (TWA) (ACGIH 1993/94). MAK als Se: - ppm; 0.1 (E) mg/m3; III (1997)
Siedepunkt: -41 °C
Schmelzpunkt: -66 °C
Flammpunkt: Brennbares Gas
Relative Dichte (Wasser = 1): 2.1
Löslichkeit in Wasser: Sehr gut

Eigenschaften: Das hochentzündliche, farblose komprimierte Flüssiggas hat einen charakteristischen Geruch. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Beim Erhitzen über 100°c zersetzt sich der Stoff und bildet dabei brennbare, toxische Dämpfe (Selen, Wasserstoff). Das starke Reduktionsmittel reagiert heftig mit Oxidationsmitteln. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Bei einem Kontakt mit der Luft wird korrosives und toxisches Selendioxid freigesetzt. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ aufgenommen werden und reizt die Atemwege und die Augen. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung des Flüssiggases kann auf der Haut Erfrierungen auslösen. Auf den Augen kommt es zu einer Rötung und Schmerzen. Nach einer inhalativen Aufnahme kommt es zu einem brennenden Gefühl, einem Husten, Übelkeit, Halsschmerzen, einer Mattigkeit und einer Dyspnoe. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu einer Lungenentzündung kommen. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann bei hohen Konzentrationen letal enden. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Bei einer Einwirkung auf der Haut (Erfrierungen) ist diese mit viel Wasser zu spülen. Die Kleidung darf nicht entfernt werden. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut ist durch kälteisolierende Schutzhandschuhe zu schützen. Die Augen sind durch eine Schutzbrille oder anderen Gesichtsschutz zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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