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Schwefelkohlenstoff
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Schwefelkohlenstoff

Synonyme: Kohlendisulfid, Kohlenstoffdisulfid
Chemische Formel: CS2
Molekulargewicht: 76.1
CAS-Nr.: 75-15-0
RTECS-Nr.: FF6650000
UN-Nr.: 1131
EU-Nr.: 006-003-00-3
EINECS-Nr.: 200-843-6
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Schädlich für die Umwelt, vor allem für das Wasser. Wassergefährdend (WGK 2). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: F, T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Zusatzgefahren: 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 11-36/38-48/23-62-63
S-Sätze: 16-33-36/37-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 10 ppm; 31 mg/m3 (TWA) (Hautresorptiv) (ACGIH 1993/94). MAK: 5 ppm; 16 mg/m3; II,1; H; B (1997)
Siedepunkt: 46.3 °C
Schmelzpunkt: -110.8 °C
Flammpunkt: c.c -30 °C
Selbstentzündungstemperatur: 90 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.26
Löslichkeit in Wasser bei 20 °C: 0.2 g/100 ml
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1 - 50

Eigenschaften: Die leichtentzündliche, flüchtigem farblose Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Schütten, Fließen oder ähnliches kann zu einer elektrostatischen Aufladung führen. Bei Stoss, Reibung oder Erschütterung kann sich der Stoff explosionsartig zersetzen. Beim Erhitzen kann es zur Explosion kommen. Ein Kontakt mit der Luft kann zur spontanen Entzündung führen. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Schwefeldioxid). Mit Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Beschichtungsmittel, Gummi und Kunststoffe werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Auf den Augen bewirkt der Stoff eine Rötung und Schmerzen. Die Haut wird ausgetrocknet und gerötet. Nach einer oralen oder inhalativen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Reizbarkeit, Verwirrtheit, Schwindel, Halluzinationen, Kopfschmerzen und einer Dyspnoe. Eine orale Aufnahme kann zu einer Aspiration führen und eine Aspirationspneumonie verursachen. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen des zentralen Nervensystems möglich. Es kann zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen. Eine Exposition weit oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden. Nach einem wiederholten oder länger andauernden Kontakt kann eine Dermatitis ausgelöst werden. Nun sind auch Schädigungen des Herzens, schwere Schäden am Nervensystem, eine Polyneuritis und Psychosen möglich. Im Tierversuch wurde eine Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit festgestellt.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Patient nicht erbricht, da eine Aspiration auf jeden Fall verhindert werden muss. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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