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Kohlenstofftetrabromid
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Kohlenstofftetrabromid

Synonyme: Tetrabrommethan, Tetrabromkohlenstoff
Chemische Formel: CBr4
Molekulargewicht: 331.6
CAS-Nr.: 558-13-4
RTECS-Nr.: FG4725000
UN-Nr.: 2516
EINECS-Nr.: 209-189-6
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Meeresschadstoff
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: III
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 0.1 ppm; 1.4 mg/m3 (TWA); 0.3 ppm; 4.1 mg/m3 (STEL) (ACGIH 1996/97). MAK nicht festgelegt (1998)
Siedepunkt: 190 °C
Schmelzpunkt: 90 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 3.42
Löslichkeit in Wasser: Unlöslich

Eigenschaften: Die weißen Kristalle sind nicht brennbar. Gemische mit Lithium sind explosibel. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Brom).

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und ätzt die Atemwege, die Augen und die Haut. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Wirkung auf die Augen ist an einer Rötung, Schmerzen und einem verschwommenen Blick zu erkennen. Auf der Haut bewirkt der Stoff eine Rötung, Schmerzen und schwere Verbrennungen. Eine orale Aufnahme zeigt sich durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen, Apathie und abdominellen Schmerzen. Inhalativ aufgenommen kommt es zu einer Müdigkeit bis Apathie, Halsschmerzen, einem Husten und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkzeiten sind Schädigungen der Nieren, der Leber und des Nervensystems möglich. Hohe Konzentrationen können Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit verursachen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P2-Filter haben.

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Stand: 02. November 2007

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