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1,2-Dinitrobenzol
Eigenschaften: Die brennbaren, weißen bis gelben Kristalle haben einen charakteristischen Geruch. In einer fein verteilten Form mit der Luft kann der Stoff explosibel sein (Staubexplosion). Der Stoff kann beim Erhitzen, auch unter Luftabschluss, explodieren. Beim Verbrennen bilden sich toxische Dämpfe (Stickoxide). Mit starken Basen, reduzierenden Metallen (Zink, Zinn) und starken Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. In Gemischen mit Salpetersäure ist der Stoff hochexplosiv. Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu einer Beeinträchtigung der Sehleistung. Bei der Aufnahme über alle Wege zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel, Mattigkeit, Verwirrung, muskuläre Krämpfe, Sehstörungen, eine Gelbfärbung der Bindehaut, eine generelle Zyanose und einer Bewusstseinsstörung bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits nach kurzen Einwirkungen ist eine Schädigung des Blutes (Methämoglobinbildung) möglich. Hohe Konzentrationen können tödlich wirken. Alle Anzeichen können erst nach einer Latenzzeit auftreten. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung kann die Leber, das Blut (Anämie) und die Atemwege geschädigt werden. Der Genuss von Alkohol verstärkt die toxische Wirkung. Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei dem Auftreten einer Methämoglobinbildung ist der Einsatz von Toloniumchlorid auch präklinisch erforderlich. Bei einer oralen Aufnahme erhält der Patient 1 Gramm medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. |