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Dinoseb
Eigenschaften: Die brennbaren, orangefarbenen Kristalle haben einen stechenden Geruch. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Stickoxide). In einer wässrigen Lösung ist der Stoff eine schwache Säure. Viele Metalle werden in der Anwesenheit von Wasser angegriffen. Die Zersetzungstemperatur ist aus der Literatur nicht bekannt. Die Lösemittel in den Handelsprodukten können die chemischen, physikalischen und toxikologischen Angaben komplett verändern. Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Augen. Eine Einwirkung auf die Augen ist an einer Rötung, Schmerzen, verschwommenen Blick und einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Sehfähigkeit zu erkennen. Bei allen Aufnahmewegen kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, abdominellen Schmerzen, Kopfschmerzen, muskulären Krämpfen, Schweißausbrüchen, eine generelle Zyanose, einer Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen des zentralen Nervensystems und des Magen-Darm-Trakts möglich. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung kam es zu einer Schädigung der Leber, der Nieren, des blutbildenden Systems, des Immunsystems und der Augen (Linsentrübung) möglich. Die Fortpflanzungsfähigkeit wird beeinträchtigt. Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei einer oralen Aufnahme erhält der Patient 1 Gramm medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Falls der Giftstoff über die Haut oder die Kleidung aufgenommen wurde, ist die Kleidung zu entfernen und die Haut reichlich mit Polyethylenglykol 400 und anschließend unter fließenden Wasser mit Seife abzuspülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Vor allem Schwangere sollen den Kontakt mit dem Stoff vermeiden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P3-Filter haben. |