|
1-Dodecanthiol
Eigenschaften: Die brennbare, farblose bis gelbe Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Bei Temperaturen über 82°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Beim Verbrennen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei sehr toxische Gase (Schwefeldioxid). Mit Alkalimetallen und starken Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Die Explosionsgrenzen sind aus der Literatur nicht bekannt. Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. Eine orale Aufnahme verursacht Übelkeit, abdominelle Schmerzen, Kopfschmerzen, Apathie und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Nach einer inhalativen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrung, Mattigkeit, Halsschmerzen, einen Husten, eine Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu Schädigungen des zentralen Nervensystems (Atemstörungen bis asthmatische Beschwerden) kommen. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Sensibilisierung und / oder eine Dermatitis auslösen. Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Bei asthmatischen Beschwerden muss der Stoff in Zukunft gemieden werden. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss schwerer Atemschutz getragen werden. |