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Paraquatdichlorid
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Paraquatdichlorid

Handelsnamen: Dextrone X, Esgram, Grammoxone; verschiedene Gemische: Cleansweep, Dexuron, Gramonol, Gramuron, Para-Col, Pathclear, TotaCol, Weedol
Synonyme: 1,1'-Dimethyl-4,4'-dipyridiniumdichlorid, Methylviologendichlorid
Chemische Formel: CH3(C5H4N)2CH3Cl2
Molekulargewicht: 257.2
CAS-Nr.: 1910-42-5
RTECS-Nr.: DW2275000
UN-Nr.: 2781
EU-Nr.: 613-090-00-7
EINECS-Nr.: 217-615-7
Gefahrensymbole:
EU Einstufung: T, Xi
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 24/25-36/37/38
S-Sätze: (1/2-)-22-36/37/39-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: - ppm; 0.1 (atembarer Anteil), 0.5 (Gesamtstaub) mg/m3 (ACGIH 1993/94). MAK: - ppm; 0.1 (E) mg/m3; I; H (1997)
Schmelzpunkt (Zersetzung): 300 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.25
Löslichkeit in Wasser bei 20 °C: 70 g/100 ml

Eigenschaften: Die farblosen, hygroskopischen Kristalle sind nicht brennbar und haben in einer wässrigen Lösung eine rote Farbe. Beim Erhitzen über 300°C und unter dem Einfluss von UV-Licht zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Stickoxide). Mit Basen und starken Oxidationsmitteln erfolgt eine Reaktion. Viele Metalle werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. Auf der Haut sind Verbrennungen möglich. Nach einer oralen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen, abdominellen Schmerzen und einer Dyspnoe. Eine inhalative Aufnahme führt zu Halsschmerzen, einem Husten und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach einer kurzen oralen Aufnahme kann es zu Lungenfibrosen und Lungenblutungen kommen. Bereits jetzt sind Schädigungen der Leber, der Lunge, der Nieren, des Magen-Darm-Traktes und des Herz-Kreislaufsystems möglich. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Dermatitis auslösen. Nun kann es auch zu Lungenschädigungen und Veränderungen oder einem Verlust der Fingernägel kommen. Die Lungenfibrose kann erst nach einigen Tagen auftreten.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei einer oralen Aufnahme erhält der Patient 1 Gramm medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P3-Filter haben. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

[Palmitinsaeure] [Paraformaldehyd] [Paraquatdichlorid] [Parathion] [Pariser Pflaster] [Pentaboran] [Pentachlorbenzol] [Pentachlornaphthalin] [Pentachlorphenol] [Pentachlorphenol Natriumsalz] [2,4-Pentadion] [n-Pentan] [1-Pentanol] [3-Pentanol] [3-Pentanon] [Di-n-Pentylamin] [Perchlormethylmercaptan] [Perchlorsaeure Kalium-Salz] [Perchlorsaeure Natrium-Salz] [Perchlorylfluorid] [Perfluorisobutylen] [Perlit] [Permethrin] [Phenethylalkohol] [Phenol] [Phenothiazin] [d-Phenothrin] [2-Phenoxyethanol] [Phenylacetat] [p-Phenylendiamin] [Phenylglycidylether] [Phenylhydrazin] [n-Phenyl-1-naphthylamin] [o-Phenylphenol] [Phenylquecksilbernitrat] [Phoron] [Phosalon] [Phosgen] [Phosmet] [Phosphamidon] [Phosphin] [Phosphor, gelb] [Phosphoroxychlorid] [Phosphorpentachlorid] [Phosphorpentoxid] [Phosphorsaeure] [Phosphortrichlorid] [Phthalsaeure] [Phthalsaeureanhydrid] [Picloram] [Picrinsaeure] [Piperidin] [Pivalinsaeure] [Platintetrachlorid] [Polydimethylsiloxan] [Propan] [Propanal] [Propanil] [1-Propanol] [Propaquizafop] [Propargylalkohol] [Propazin] [Propin] [beta-Propiolacton] [Propionitril] [Propionsaeure] [Propionsaeureanhydrid] [Propoxur] [n-Propylacetat] [n-Propylamin] [Propylendiamin] [Propylenglykol] [Propylenglykolmonomethylether] [Propylenglykolmonomethyletheracetat] [Propylenimin] [Propylenoxid] [Propylglykol] [Pyridin] [Pyriproxyfen] [Pyrogallussaeure] [Pyrrolidon]

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Stand: 02. November 2007

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