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Phosphoroxychlorid
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Phosphoroxychlorid

Synonyme: Phosphorylchlorid, Trichlorphosphoroxid, Trichlorphosphinoxid
Chemische Formel: POCl3
Molekulargewicht: 153.3
CAS-Nr.: 10025-87-3
RTECS-Nr.: TH4897000
UN-Nr.: 1810
EU-Nr.: 015-009-00-5
EINECS-Nr.: 233-046-7
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Schwach wassergefährdend (WGK 1). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: T+, C
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 14-22-26-35-48/23
S-Sätze: (1/2-)7/8-26-36/37/39-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 0.1 ppm; 0.63 mg/m3 (TWA) (ACGIH 1996/97). MAK: 0.2 ppm; 1 mg/m3; II,1; IIc (1998)
Siedepunkt: 106 °C
Schmelzpunkt: 1 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.645
Löslichkeit in Wasser: Reagiert

Eigenschaften: Die farblose, rauchende Flüssigkeit ist nicht brennbar und hat einen stechenden Geruch. Der Dampf ist schwerer als die Luft. Beim Erhitzen oder bei einem Kontakt mit Wasser zersetzt sich der Stoff unter der Entwicklung von Hitze und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosphoroxide). Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Mit Alkohol, Aminen und Phenol erfolgt eine heftige Reaktion. Der Stoff darf auf keinen Fall mit Wasser in Kontakt kommen.

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu Rötungen, Schmerzen, Verbrennungen und Blasenbildungen. Auf der Haut bewirkt der Stoff Schmerzen, Rötungen, Verbrennungen und eine Blasenbildung. Eine orale oder inhalative Aufnahme verursacht Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen, ein brennendes Gefühl, einen Husten, Kopfschmerzen, Schwindel, Mattigkeit, Kreislaufstörungen (Kollaps bis Schock), eine Dyspnoe, abdominelle Schmerzen und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Der Stoff darf auf keinen Fall mit Wasser in Kontakt kommen. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein Chemikalienschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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