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2,4-Toluoldiamin
Eigenschaften: Die farblosen Kristalle sind brennbar und verfärben sich bei dem Kontakt mit der Luft dunkel. Beim Verbrennen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Stickoxide). Mit Säureanhydriden, Säurechloriden, Säuren und Oxidationsmitteln erfolgt eine Reaktion. Der Stoff wird normalerweise als Schmelze transportiert und gehandhabt. Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Augen, die Haut und die Atemwege. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist durch eine Rötung zu erkennen. Bei einer Einwirkung der Schmelze auf die Haut kommt es zu Verbrennungen bis hin zur Blasenbildung. Nach einer oralen Aufnahme hat der Patient Übelkeit, Erbrechen, eine Zyanose und Kopf- sowie Magenschmerzen. Eine inhalative Aufnahme ist zusätzlich durch Schwindel, Schweißausbrüche und Atemnot erkennbar. Bereits nach einer kurzen Einwirkzeit können Schädigungen am Blut (Methämoglobinbildung) und der Leber auftreten. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Dermatitis und / oder eine Sensibilisierung verursachen. Der Stoff kann genetische Schäden verursachen und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Stoff für den Menschen krebserzeugend wirkt. Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei einer Einwirkung auf der Haut (Erfrierungen) ist diese mit viel Wasser zu spülen. Die Kleidung darf nicht entfernt werden. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Bei einem Umgang mit der Schmelze sind hitzeisoliernde Schutzmaterialien zu tragen. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen. |