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Tetrachlorsilan
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Tetrachlorsilan

Synonyme: Silicontetrachlorid, Siliconchlorid
Chemische Formel: SiCl4
Molekulargewicht: 169.89
CAS-Nr.: 10026-04-7
RTECS-Nr.: VW0525000
UN-Nr.: 1818
EU-Nr.: 014-002-00-4
EINECS-Nr.: 233-054-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schwach wassergefährdend (WGK 1).
EU Einstufung: Xi
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 14-36/37/38
S-Sätze: (2-)7/8-26
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Siedepunkt: 59 °C
Schmelzpunkt: -70 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.52 bei 0 °C
Löslichkeit in Wasser: Reagiert

Eigenschaften: Die farblose, rauchende Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch und ist selbst nicht brennbar. Der Dampf ist schwerer als Luft. Bei einem Kontakt mit der Luft und beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische und korrosive Dämpfe (Chlorwasserstoff). Mit Wasser reagiert der Stoff heftig und bildet dabei Kieselsäure und Salzsäure. Der Stoff greift viele Metalle an und bildet dabei brennbare Gase (Wasserstoff).

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und reizt die Augen, die Haut und die Atemwege. Bei einer oralen Aufnahme kommt es zu einer Verätzung. Eine Wirkung auf die Augen ist an Schmerzen, einer Rötung, Sehstörungen und Verbrennungen zu erkennen. Auch auf der Haut sind Schmerzen, Rötungen, Verbrennungen und eine Blasenbildung erkennbar. Nach einer oralen Aufnahme kommt es zu einem brennenden Gefühl, Bauchschmerzen und einem Kollaps bis hin zu Schock. Nach einer inhalativen Aufnahme kommt es ebenfalls zu einem brennenden Gefühl, Husten, Halsschmerzen und einer Atemnot. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Patient nicht erbricht, da eine Aspiration auf jeden Fall verhindert werden muss.  Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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