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o-Toluidin
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o-Toluidin

Synonyme: 1-Amino-2-methylbenzol, 2-Aminotoluol, o-Methylanilin
Chemische Formel: C6H4CH3NH2
Molekulargewicht: 107.2
CAS-Nr.: 95-53-4
RTECS-Nr.: XU2975000
UN-Nr.: 1708
Index-Nr.: 612-091-00-X
EINECS-Nr.: 202-429-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schädlich für Wasserorganismen. Stark wassergefährdend (WGK 3).
EU Einstufung: T, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 45-23/25-36-50
S-Sätze: 53-45-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 2 ppm; 8.8 mg/m3 (TWA) A2 (Haut) (ACGIH 1996/97). MAK: Klasse 2; H (1998)
Siedepunkt: 200 °C
Schmelzpunkt: -16 °C
Flammpunkt: c.c. 85 °C
Selbstentzündungstemperatur: 482 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.01
Löslichkeit in Wasser: Gering
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.5 - ?

Eigenschaften: Die farblose bis gelbe Flüssigkeit ist brennbar und verfärbt sich bei dem Kontakt mit Licht und / oder Luft rotbraun. Beim Erhitzen oder Verbrennen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Stickoxide). Mit starken Oxidationsmitteln kommt es zu einer Reaktion. Bei Temperaturen über 85°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut und die Augen. Bereits ab einer Temperatur von 20°C wird eine gefährliche Kontamination der Luft schnell erreicht. Eine Rötung und Schmerzen zeigen die Einwirkungen auf die Augen. Nach einer oralen Aufnahme ist der Patient zyanotisch, hat Schwindel, Kopfschmerzen und eine Dyspnoe. Bei einer Einwirkung auf oder über die Haut, sowie einer oralen Aufnahme kommt es zusätzlich zu einer Verwirrung und Mattigkeit. Bereits nach einer kurzen Einwirkung sind Schädigungen des Blutes (Methämoglobinbildung), der Nieren und der Blase möglich. Auch andere Gewebe können geschädigt werden. Alle Symptome können auch erst nach einer Latenzzeit auftreten. Der Stoff ist möglicherweise für den Menschen krebserzeugend. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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