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1,1,2-Trichlorethan
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1,1,2-Trichlorethan

Synonyme: Vinyltrichlorid, beta-Trichlorethan
Chemische Formel: CHCl2CH2Cl
Molekulargewicht: 133.4
CAS-Nr.: 79-00-5
RTECS-Nr.: KJ3150000
UN-Nr.: 3082
Index-Nr.: 602-014-00-8
EINECS-Nr.: 201-166-9
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Stark wassergefährdend (WGK 3). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: Xn
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 9, UN Verpackungsgruppe: III
R-Sätze: 20/21/22
S-Sätze: (2-)9
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 10 ppm; 55 mg/m3 (TWA) (Haut) (ACGIH 1996/97). MAK: 10 ppm; 55 mg/m3; II,2; H (1998) MAK: Klasse 3 (1998)
Siedepunkt: 114 °C
Schmelzpunkt: -36 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.44
Löslichkeit in Wasser: Unlöslich
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 6 - 15.5

Eigenschaften: Die farblose Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch und kann ab Temperaturen über 43°C explosible Gemische bilden. Beim Erwärmen erhöht sich der Druck im Behälter und er kann bersten. Der Dampf ist schwerer als Luft. Der Flammpunkt ist aus der Literatur nicht bekannt. Bei einem Kontakt mit Flammen oder heißen Gegenständen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei sehr toxischen und korrosive Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosgen). Er reagiert mit starken Basen, starken Oxidationsmitteln, Aluminiumpulver, Kalium, Natrium und Magnesium. Zink, Stahl, Gummi und Kunststoffe werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden. Bereits bei einer Temperatur von 20°C ist eine gefährliche Kontamination der Luft möglich. Bei einer Einwirkung auf die Haut kommt es zur Austrocknung und Entfettung. Eine inhalative Aufnahme zeigt sich durch Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Atemnot und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits kleine Mengen können Schädigungen an den Nieren, der Leber und des zentralen Nervensystems auslösen. Der Verzehr von alkoholischen Getränken verstärkt die toxische Wirkung. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Patient nicht erbricht, da eine Aspiration auf jeden Fall verhindert werden muss. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss schwerer Atemschutz getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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