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2-Aminopyridin
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2-Aminopyridin

Synonyme: o-Aminopyridin; alpha-Aminopyridin; 2-Pyridylamin
Chemische Formel: NH2C5H4N
Molekulargewicht: 94.1
CAS-Nr.: 504-29-0
RTECS-Nr.: US1575000
UN-Nr.: 2671
EINECS-Nr.: 207-988-4
Gefahrensymbole:
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1; UN Verpackungsgruppe: II
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 0.5 ppm; 1.9 mg/m3 (TWA) (ACGIH 1993/94); MAK: 0.5 ppm; 2 mg/m3; (1997)
Siedepunkt: 211 °C
Schmelzpunkt: 58 °C
Flammpunkt: c.c. 68 °C
Löslichkeit in Wasser: Sehr gut

Eigenschaften: Die weißen Kristalle oder das weiße Pulver ist brennbar und hat einen charakteristischen Geruch. Bei einer Verbrennung zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Stickoxide). In einer fein verteilten Form mit der Luft kann der Stoff explosibel sein (Staubexplosion). Die starke Base reagiert heftig mit Säuren und ist korrosiv. Mit starken Oxidationsmitteln kommt es zur Reaktion. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar. Die Selbstentzündungstemperatur und die relative Dichte ist in der Literatur nicht zu finden.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C ist eine toxische Kontamination der Luft schnell erreicht. Eine Einwirkung auf die Haut und / oder die Augen ist an einer Rötung zu erkennen. Nach einer oralen oder inhalativen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schwindel, Kopfschmerzen, Mattigkeit und Kreislaufstörungen. Die letzten Störungen sind erkennbar an einer Erhöhung des Blutdruckes und einem Kollaps. Bereist nach einer kurzen Einwirkzeit sind Schädigungen des zentralen Nervensystems möglich. Die Einwirkungen des Stoffes können letal enden.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P3-Filter haben.

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Stand: 02. November 2007

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