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Allylchlorid
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Allylchlorid

Synonyme: 3-Chlor-1-propen, 3-Chlorpropylen
Chemische Formel: CH2=CHCH2Cl
Molekulargewicht: 76.5
CAS-Nr.: 107-05-1
RTECS-Nr.: UC7350000
UN-Nr.: 1100
Index-Nr.: 602-029-00-X
EINECS-Nr.: 203-457-6
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Schädlich für die Umwelt, vor allem für Fische. Wassergefährdend (WGK 2). Meeresschadstoff
EU Einstufung: F, T+, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Zusatzgefahren: 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 11-26-50
S-Sätze: (1/2-)16-29-33-45-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 1 ppm; 3.0 mg/m3 (TWA); 2 ppm; 6.0 mg/m3 (STEL) (ACGIH 1996/97). MAK: 1 ppm; 3 mg/m3; I (1998) MAK: Klasse 3 (1998)
Siedepunkt: 45 °C
Schmelzpunkt: -135 °C
Flammpunkt: c.c. -32 °C
Selbstentzündungstemperatur: 390 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 0.94
Löslichkeit in Wasser: Gering
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 2.9 - 11.2

Eigenschaften: Die leichtentzündliche, farblose Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Beim Erhitzen oder unter dem Einfluss von Metallen, Metallchloriden und Schwefelsäure polymerisiert der Stoff. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Beim Verbrennen bilden sich korrosive, toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff). Mit starken Oxidationsmitteln und Metallen (Aluminium, Magnesium, Zinn) erfolgt eine heftige Reaktion. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Beschichtungsmittel, Gummi und Kunststoffe werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu einer Rötung, Schmerzen und einem verschwommenen Blick. Auf der Haut bewirkt der Stoff eine Rötung, ein brennendes Gefühl, Schmerzen und, zum Teil nach Stunden, Gliederschmerzen. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Erbrechen, ein brennendes Gefühl und abdominelle Schmerzen. Eine inhalative Aufnahme führt zu Erbrechen, einem brennenden Gefühl, einem Husten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, einem Schwindel, abdominellen Krämpfen, einer Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen der Lunge, der Nieren und des zentralen Nervensystems Bewusstseinsstörungen) möglich. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung kann die Leber und das periphere Nervensystem geschädigt werden. Es kann zu einer Gliederstarre und Gefühllosigkeit kommen. Sehstörungen können erst nach einigen Stunden auftreten. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

[Acetaldehyd] [Acetamid] [Aceton] [Acetoncyanohydrin] [Acetonitril] [Acetophenon] [Acetylbromid] [Acetylchlorid] [Acetylen] [2-(Acetyloxy)Benzoesaeure] [Acrolein] [Acrylamid] [Acrylnitril] [Acrylsaeure] [Adipinsaeure] [Adiponitril] [Alachlor] [Aldicarb] [Aldrin] [Allethrin] [d-Allethrin] [Allylalkohol] [Allylamin] [Allylchlorid] [Allylglycidylether] [Allylisothiocyanat] [Aluminiumhydroxid] [Aluminiumoxid] [Aluminiumphosphid] [Aluminiumsulfat] [Ameisensaeure] [Aminocarb] [o-Aminophenol] [4-Aminobiphenyl] [2-Aminopyridin] [Amitraz] [Amitrol] [Ammoniak] [Ammoniumbisulfit] [Ammoniumchlorid] [Ammoniumfluorid] [Ammoniumhydroxid] [Ammoniumnitrat] [Ammoniumoxalat] [Ammoniumphosphat] [n-Amylacetat] [sec-Amylacetat] [Anilin] [Anilinhydrochlorid] [o-Anisidin] [p-Anisidin] [Anthracen] [Antimon] [Antimonpentafluorid] [Antimontrichlorid] [Antimontrioxid] [Antimonwasserstoff] [Antipyrin] [Argon] [Arsen] [Arsenpentoxid] [Arsentrichlorid] [Arsentrioxid] [Arsin] [Ascorbinsaeure] [Atrazin] [Azinphosmethyl]

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Stand: 02. November 2007

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