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Allylglycidylether
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Allylglycidylether

Synonyme: (2-Propenyloxy)methyloxiran, Allyl-2,3-epoxypropylether, 1-Allyloxy-2,3-epoxypropan
Chemische Formel: C6H10O2
Molekulargewicht: 114.2
CAS-Nr.: 106-92-3
RTECS-Nr.: RR0875000
UN-Nr.: 2219
Index-Nr.: 603-038-00-1
EINECS-Nr.: 203-442-4
Gefahrensymbole:
EU Einstufung: Xn
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Zusatzgefahren: 6.1, UN Verpackungsgruppe: III
R-Sätze: 20-43
S-Sätze: (2-)24/25
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 5 ppm; 23 mg/m3 (TWA); 10 ppm; 47 mg/m3 (STEL) (Haut) (ACGIH 1996/97). MAK: Klasse 2; Sh (1998)
Siedepunkt: 154 °C
Schmelzpunkt: -100 °C
Flammpunkt: o.c. 48 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 0.97
Löslichkeit in Wasser: Gut

Eigenschaften: Die entzündliche, farblose Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Bei Temperaturen über 48°C können sich mit der Luft explosible Gemische  bilden. Der Stoff kann explosible Peroxide bilden und sich polymerisieren. Mit Basen, Säuren und starken Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Der Flammpunkt liegt unter 55°C. Die Explosionsgrenzen sind aus der Literatur nicht bekannt.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu einer Rötung, Schmerzen, schweren Verbrennungen und einem verschwommenen Blick. Auf der Haut bewirkt der Stoff eine trockene Haut, Schmerzen, Rötungen und Blasenbildungen. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, ein brennendes Gefühl, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit. Ein inhalative Aufnahme führt zu Übelkeit, Erbrechen, einem brennenden Gefühl, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Der Genuss von Alkohol verstärkt die toxische Wirkung. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen des zentralen Nervensystems möglich. Es können Depressionen und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit auftreten. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Dermatitis und / oder eine Sensibilisierung verursachen. Der Stoff kann genetische Schäden verursachen und die Fortpflanzungsfähigkeit stark beeinträchtigen. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss schwerer Atemschutz getragen werden.

[Acetaldehyd] [Acetamid] [Aceton] [Acetoncyanohydrin] [Acetonitril] [Acetophenon] [Acetylbromid] [Acetylchlorid] [Acetylen] [2-(Acetyloxy)Benzoesaeure] [Acrolein] [Acrylamid] [Acrylnitril] [Acrylsaeure] [Adipinsaeure] [Adiponitril] [Alachlor] [Aldicarb] [Aldrin] [Allethrin] [d-Allethrin] [Allylalkohol] [Allylamin] [Allylchlorid] [Allylglycidylether] [Allylisothiocyanat] [Aluminiumhydroxid] [Aluminiumoxid] [Aluminiumphosphid] [Aluminiumsulfat] [Ameisensaeure] [Aminocarb] [o-Aminophenol] [4-Aminobiphenyl] [2-Aminopyridin] [Amitraz] [Amitrol] [Ammoniak] [Ammoniumbisulfit] [Ammoniumchlorid] [Ammoniumfluorid] [Ammoniumhydroxid] [Ammoniumnitrat] [Ammoniumoxalat] [Ammoniumphosphat] [n-Amylacetat] [sec-Amylacetat] [Anilin] [Anilinhydrochlorid] [o-Anisidin] [p-Anisidin] [Anthracen] [Antimon] [Antimonpentafluorid] [Antimontrichlorid] [Antimontrioxid] [Antimonwasserstoff] [Antipyrin] [Argon] [Arsen] [Arsenpentoxid] [Arsentrichlorid] [Arsentrioxid] [Arsin] [Ascorbinsaeure] [Atrazin] [Azinphosmethyl]

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Stand: 02. November 2007

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