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Acetonitril
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Acetonitril

Synonyme: Methylcyanid, Cyanomethan, Ethannitril
Chemische Formel: CH3CN
Molekulargewicht: 41.0
CAS-Nr.: 75-05-8
RTECS-Nr.: AL7700000
UN-Nr.: 1648
EU-Nr.: 608-001-00-3
EINECS-Nr.: 200-835-2
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Wassergefährdend (WGK 2). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: F, T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Zusatzgefahren: 6.1, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 23/24/25
S-Sätze: 16/27/44
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 40 ppm; 67 mg/m3 (TWA); 60 ppm; 101 mg/m3 (STEL) (ACGIH 1993/94). MAK: 40 ppm; 70 mg/m3; II,1; H (1997)
Siedepunkt: 81 °C
Schmelzpunkt: -45 °C
Flammpunkt: c.c. 12.8 °C
Selbstentzündungstemperatur: 524 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 0.8
Löslichkeit in Wasser: Mischbar
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 3.0 - 17

Eigenschaften: Die farblose, entzündliche Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Bei Temperaturen über 12,8°C bilden sich mit der Luft explosible Gemische. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Beim Verbrennen entstehen sehr toxische Dämpfe (Cyanwasserstoff, Stickoxide). Bei dem Kontakt mit Säuren, Wasser oder Wasserdampf zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische und brennbare Dämpfe. Mit starken Oxidationsmitteln kommt es zur Reaktion. Dabei besteht immer Brand- und Explosionsgefahr. Beschichtungsmittel, Kunststoffe und Gummi werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an Schmerzen und einer Rötung zu erkennen. Nach einer oralen oder inhalativen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, Halsschmerzen, abdominelle Schmerzen, Krämpfe, Dyspnoe, Mattigkeit und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Alle Symptome können auch erst nach einer Latenzzeit, bis zu Stunden, auftreten. Bereits nach einer kurzen Einwirkung können Schädigungen der Zellatmung ausgelöst werden. Dies kann bis zur Blockierung der Zellatmung gehen. Bei der Einwirkung einer hohen Konzentration kann es zu einem letalen Ausgang kommen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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