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Ameisensaeure
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Ameisensaeure

Synonyme: Hydrogencarbonsäure, Methansäure, Formylsäure
Chemische Formel: HCOOH
Molekulargewicht: 46
CAS-Nr.: 64-18-6
RTECS-Nr.: LQ4900000
UN-Nr.: 1779
EU-Nr.: 607-001-00-0
EINECS-Nr.: 200-579-1
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Schädlich für Wasserorganismen. Schwach wassergefährdend (WGK 1). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: C
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 35
S-Sätze: (1/2-)23-26-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 5 ppm; 9.4 mg/m3 (TWA); 10 ppm; 19 mg/m3 (STEL) (ACGIH 1993/94). MAK: 5 ppm; 9.5 mg/m3; I; C (1997)
Siedepunkt: 101 °C
Schmelzpunkt: 8 °C
Flammpunkt: 69 °C
Selbstentzündungstemperatur: 520 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.2
Löslichkeit in Wasser: Mischbar
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 18 - 51

Eigenschaften: Die brennbare, farblose, rauchende Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Bei Temperaturen über 69°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden Beim Erhitzen oder bei einem Kontakt mit starken Säuren zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe. Die mittelstarke Säure reagiert heftig mit starken Basen und Oxidationsmitteln. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Kunststoffe und Metalle werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt stark die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu Schmerzen, Rötungen, Verbrennungen und einem verschwommenen Blick. Auf der Haut bewirkt der Stoff Schmerzen, starke Verbrennungen und eine Blasenbildung. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Halsschmerzen, ein brennendes Gefühl und abdominelle Schmerzen und Krämpfe. Eine Inhalation führt zu Halsschmerzen, einem brennenden Gefühl, einem Husten, einer Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu einer Azidose kommen. Es besteht die Möglichkeit einer Schädigung des Energiestoffwechsels. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. 

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

[Acetaldehyd] [Acetamid] [Aceton] [Acetoncyanohydrin] [Acetonitril] [Acetophenon] [Acetylbromid] [Acetylchlorid] [Acetylen] [2-(Acetyloxy)Benzoesaeure] [Acrolein] [Acrylamid] [Acrylnitril] [Acrylsaeure] [Adipinsaeure] [Adiponitril] [Alachlor] [Aldicarb] [Aldrin] [Allethrin] [d-Allethrin] [Allylalkohol] [Allylamin] [Allylchlorid] [Allylglycidylether] [Allylisothiocyanat] [Aluminiumhydroxid] [Aluminiumoxid] [Aluminiumphosphid] [Aluminiumsulfat] [Ameisensaeure] [Aminocarb] [o-Aminophenol] [4-Aminobiphenyl] [2-Aminopyridin] [Amitraz] [Amitrol] [Ammoniak] [Ammoniumbisulfit] [Ammoniumchlorid] [Ammoniumfluorid] [Ammoniumhydroxid] [Ammoniumnitrat] [Ammoniumoxalat] [Ammoniumphosphat] [n-Amylacetat] [sec-Amylacetat] [Anilin] [Anilinhydrochlorid] [o-Anisidin] [p-Anisidin] [Anthracen] [Antimon] [Antimonpentafluorid] [Antimontrichlorid] [Antimontrioxid] [Antimonwasserstoff] [Antipyrin] [Argon] [Arsen] [Arsenpentoxid] [Arsentrichlorid] [Arsentrioxid] [Arsin] [Ascorbinsaeure] [Atrazin] [Azinphosmethyl]

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Stand: 02. November 2007

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