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3-Methylpyridin
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3-Methylpyridin

Synonyme: 3-Picolin, beta-Picolin, m-Picolin
Chemische Formel: (C5H4N)CH3
Molekulargewicht: 93.1
CAS-Nr.: 108-99-6
RTECS-Nr.: TJ5000000
UN-Nr.: 2313
EINECS-Nr.: 203-636-9
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Meeresschadstoff.
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Verpackungsgruppe: III
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Siedepunkt: 143 - 144 °C
Schmelzpunkt: -18.3 °C
Flammpunkt: c.c. 38 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 0.96
Löslichkeit in Wasser: Mischbar
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.3 - 8.7

Eigenschaften: Die entzündliche, farblose bis gelbe Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Bei Temperaturen über 38°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Stickoxide). Mit Oxidationsmitteln und starken Säuren erfolgt eine Reaktion. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu Schmerzen, Verbrennungen und einem verschwommenen Blick. Auf der Haut bewirkt der Stoff Rötungen, Schmerzen, ein brennendes Gefühl und eine Blasenbildung. Die Haut wird ausgetrocknet. Bei allen Aufnahmewegen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominelle Schmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Halsschmerzen, ein brennendes Gefühl, ein Husten, eine Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit zu erkennen. Hohe Konzentrationen können schnell Bewusstseinsstörungen auftreten. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung kann die Haut entfettet werden. Nun sind auch Schädigungen des zentralen Nervensystems möglich. Es gibt kaum Informationen über die Wirkung des Stoffes auf den menschlichen Körper. Aus diesem Grund ist größte Vorsicht geboten.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss schwerer Atemschutz getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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