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Methacrylnitril
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Methacrylnitril

Synonyme: Methylacrylnitril, 2-Methyl-2-propionitril, 2-Cyanopropen
Chemische Formel: C4H5N
Molekulargewicht: 67.1
CAS-Nr.: 126-98-7
RTECS-Nr.: UD1400000
UN-Nr.: 3079 (stabilisiert)
EU-Nr.: 608-010-00-2
EINECS-Nr.: 204-817-5
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schädlich für die Umwelt, vor allem für Wasserlebewesen. Meeresschadstoff.
EU Einstufung: F, T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Zusatzgefahren: 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 11-23/24/25-43
S-Sätze: (1/2-)9-16-18-29-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 1 ppm; 2.7 mg/m3 (TWA) (Hautresorptiv) (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Siedepunkt: 90.3 °C
Schmelzpunkt: -35.8 °C
Flammpunkt: c.c. 1.1 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 0.8
Löslichkeit in Wasser: Gering
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 2 - 6.8

Eigenschaften: Die leichtentzündliche, farblose Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Beim Erhitzen polymerisiert der Stoff heftig. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Beim Verbrennen bilden sich sehr toxische Dämpfe (Cyanide, Stickoxide). Mit starken Oxidationsmitteln erfolgt eine Reaktion. Die Dämpfe sind nicht stabilisiert und können somit leicht polymerisieren. Die verstopfen dann Rohrleitungen und Ventile. In dem Handelsprodukt ist als Stabilisator 50 ppm Hydrochinonmonoethylether enthalten. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. Bei allen Aufnahmewegen zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, eine Mattigkeit und eine Dyspnoe. Bereits nach kurzen Einwirkung kann es zu einer Cyanidintoxikation kommen. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Dermatitis auslösen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei oraler Aufnahme erfolgt nach der Antidottherapie die Gabe von medizinischer Kohle. Durch den Notarzt wird der Patient intubiert und beatmet. Als spezifisches Antidot wird 4-DMAP mit einer Dosierung von 3 - 4 mg / kg Körpergewicht streng intravenös verabreicht. Die Gabe dieses Antidots ist nur bei vorliegender Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder Kreislaufstillstand indiziert. Sofort nach der Gabe von 4-DMAP, oder auch allein, wird Natriumthiosulfat 10 % bis zu 500 mg / kg Körpergewicht streng intravenös verabreicht. Besser und komplikationsärmer ist die Gabe von Cyanokit®, dass aber leider noch nicht in Deutschland zugelassen, aber erhältlich ist.  Reanimationen sind nur nach der Antidotgabe erfolgversprechend. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch.  Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P2-Filter haben.

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Stand: 02. November 2007

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