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Methylchlorformiat
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Methylchlorformiat

Synonyme: Methylchlorcarbonat, Chlorameisensäuremethylester, Methoxycarbonylchlorid
Chemische Formel: C2H3ClO2
Molekulargewicht: 94.5
CAS-Nr.: 79-22-1
RTECS-Nr.: FG3675000
UN-Nr.: 1238
EU-Nr.: 607-019-00-9
EINECS-Nr.: 201-187-3
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: F, T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 3/8, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 11-23-36/37/38
S-Sätze: (1/2-)9-16-33-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Siedepunkt: 71 °C
Schmelzpunkt: -61 °C
Flammpunkt: c.c. 13 °C
Selbstentzündungstemperatur: 510 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.2
Löslichkeit in Wasser: Gering
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 7.5 - 18.5

Eigenschaften: Die leichtentzündliche, farblose bis gelbe Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Beim Verbrennen und beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, sehr toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosgen). Mit starken Oxidationsmitteln und Wasser (Bildung korrosiver Salzsäure) erfolgt eine Reaktion.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und wirkt tränenreizend, sowie ätzend auf die Haut, die Augen und die Atemwege. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung, Verbrennungen und Schmerzen zu erkennen. Auf der Haut kommt es zu einer Blasenbildung. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, ein brennendes Gefühl, Mattigkeit und Kreislaufstörungen bis zum Schock. Nach einer inhalativen Aufnahme kommt es zu Übelkeit, einem brennenden Gefühl, einen Husten und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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