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Benzylchlorid
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Benzylchlorid

Synonyme: alpha-Chlortoluol, (Chlormethyl)benzol, Tolylchlorid
Chemische Formel: C6H5CH2Cl
Molekulargewicht: 126.6
CAS-Nr.: 100-44-7
RTECS-Nr.: XS8925000
UN-Nr.: 1738
Index-Nr.: 602-037-00-3
EINECS-Nr.: 202-853-6
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Stark wassergefährdend (WGK 3).
EU Einstufung: T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 8, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 22-23-37/38-40-41
S-Sätze: (1/2-)36/37-38 45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 1 ppm; 5.2 mg/m3 (TWA) (ACGIH 1996/97). MAK: Klasse 2 (1998)
Siedepunkt: 179 °C
Schmelzpunkt: -43 °C
Flammpunkt: c.c. 67 °C
Selbstentzündungstemperatur: 585 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.1
Löslichkeit in Wasser: Unlöslich
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.1 - 14.0

Eigenschaften: Die farblose, brennbare Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Bei Temperaturen über 76°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Unter dem Einfluss von Metallen (außer Blei und Nickel) polymerisiert der Stoff und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff). Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Beim Verbrennen bilden sich korrosive und sehr toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosgen). Mit starken Oxidationsmitteln und Wasser erfolgt eine heftige Reaktion unter der Bildung korrosiver, toxischer Dämpfe (Chlorwasserstoff). Viele Metalle werden unter der Anwesenheit von Wasser angegriffen. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und wirkt tränenreizend, auf die Haut und die Atemwege ätzend oder reizend. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. An den Augen kommt es zu einem verschwommenen Blick und schweren Verbrennungen. Eine orale Aufnahme führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominellen Schmerzen und einem Brennen im Bereich des Sternums. Eine inhalative Aufnahme verursacht Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, ein brennendes Gefühl, einen Husten und eine Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu Schädigungen des zentralen Nervensystems (Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit) kommen. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Aufnahme werden die Leber und die Nieren schwer geschädigt. Im Tierversuch wurde eine Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit festgestellt. Ebenfalls im Tierversuch wurden Tumore beobachtet. Die Bedeutung der Tumorbildung für den Menschen ist unbekannt.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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