|
2-Chloranilin
Eigenschaften: Die brennbare, farblose bis gelbe Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch und verfärbt sich dunkel bei einem Kontakt mit der Luft. Beim Verbrennen zersetzt sie sich und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Stickoxide). Der Stoff ist mit 0,1 % Hydrazinhydrat stabilisiert. Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. Eine inhalative oder orale Aufnahme führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominellen Schmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, muskulären Krämpfen, einer Mattigkeit, einer generellen Zyanose und einer Dyspnoe. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt mit dem Stoff kann eine Dermatitis auslösen. Nun kann es auch zu Schädigungen der Leber, der Nieren und des blutbildenden Systems (Methämoglobinbildung) kommen. Der Genuss von Alkohol verstärkt die toxische Wirkung. Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei dem Auftreten einer Methämoglobinbildung ist der Einsatz von Toloniumchlorid auch präklinisch erforderlich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Das Entstehen von einem Nebel ist unbedingt zu vermeiden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen A / P2-Filter haben. |