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Cyclohexylamin
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Cyclohexylamin

Synonyme: Cyclohexanamin, Aminocyclohexan, Aminohexahydrobenzol
Chemische Formel: C6H11NH2
Molekulargewicht: 99.2
CAS-Nr.: 108-91-8
RTECS-Nr.: GX0700000
UN-Nr.: 2357
EU-Nr.: 612-050-00-6
EINECS-Nr.: 203-629-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schwach wassergefährdend (WGK 1). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: C
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8, UN Zusatzgefahren: 3, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 10-21/22-34
S-Sätze: (1/2-)36/37/39
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 10 ppm; 41 mg/m3 (TWA) (ACGIH 1993/94). MAK: 10 ppm; 40 mg/m3; V; D (1997)
Siedepunkt: 134 °C
Schmelzpunkt: -18 °C
Flammpunkt: c.c. 26 °C
Selbstentzündungstemperatur: 293 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 0.9
Löslichkeit in Wasser: Gut
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.5 - 9.4

Eigenschaften: Die entzündliche, farblose Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Bei Temperaturen über 26°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Der Dampf ist schwerer als Luft. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Stickoxide). Die starke Base ist korrosiv und reagiert heftig Mit starken Säuren und starken Oxidationsmitteln. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr.

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung, Schmerzen, Verätzungen und Verbrennungen zu erkennen. Auf der Haut kommt es zu einer Blasenbildung. Eine orale Aufnahme führt zu Erbrechen, abdominellen Krämpfen, Verätzungen, einem brennenden Gefühl und einem Kreislaufkollaps. Eine inhalative Aufnahme bewirkt ein brennendes Gefühl, Verätzungen, einen Husten und eine Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Sensibilisierung auslösen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss schwerer Atemschutz getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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