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Chloraceton
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Chloraceton

Synonyme: 1-Chlor-2-propanon, Acetonylchlorid, Monochloraceton
Chemische Formel: ClCH2COCH3
Molekulargewicht: 92.5
CAS-Nr.: 78-95-5
RTECS-Nr.: UC0700000
UN-Nr.: 1695 (stabilisiert)
EINECS-Nr.: 201-161-1
Gefahrensymbole:
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 3/8, UN Verpackungsgruppe: 1
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 1 ppm; 3.8 mg/m3 C (Hautresorptiv) (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Siedepunkt: 120 °C
Schmelzpunkt: -45 °C
Flammpunkt: c.c. 28 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.1
Löslichkeit in Wasser: Gut

Eigenschaften: Die entzündliche, farblose Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch und verfärbt sich bei einem Kontakt mit Licht dunkel. Bei Temperaturen über 28°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Unter dem Einfluss von Licht polymerisiert der Stoff. Beim Verbrennen oder beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, sehr toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosgen). Mit starken Oxidationsmitteln erfolgt eine Reaktion. Stabilisatoren oder andere Zusätze können die chemischen, physikalischen und toxikologischen Eigenschaften komplett verändern. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar. Die Explosionsgrenzen sind aus der Literatur nicht bekannt.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und wirkt tränenreizend und ätzend auf die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu Rötungen, Schmerzen und Verbrennungen. Auf der Haut bewirkt der Stoff Schmerzen, Rötungen und eine Blasenbildung. Eine orale Aufnahme führt zu einem brennenden Gefühl, abdominellen Krämpfen und Kreislaufstörungen vom Kollaps bis zum Schock. Nach einer inhalativen Aufnahme zeigt der Patient Halsschmerzen, ein brennendes Gefühl, einen Husten und eine Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Der Arbeitsplatzgrenzwert darf zu keinem Zeitpunkt überschritten werden.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. Der Gefahrenbereich ist zu verlassen und ein Fachmann (Feuerwehr) muss die Gefahr einschätzen.

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Stand: 02. November 2007

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