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Chlorbenzol
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Chlorbenzol

Synonyme: Benzolchlorid, MCB, Phenylchlorid
Chemische Formel: C6H5Cl
Molekulargewicht: 112.6
CAS-Nr.: 108-90-7
RTECS-Nr.: CZ0175000
UN-Nr.: 1134
EU-Nr.: 602-033-00-1
EINECS-Nr.: 203-628-5
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Die Substanz darf aufgrund ihrer Persistenz unter KEINEN Umständen in die Umwelt gelangen! Wassergefährdend (WGK 2). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: Xn, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 3, UN Verpackungsgruppe: III
R-Sätze: 10-20-51/53
S-Sätze: (2-)24/25-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV: 10 ppm; 46 mg/m3 (TWA) (ACGIH 1993/94). MAK: 10 ppm; 46 mg/m3; II,1; C (1997)
Siedepunkt: 132 °C
Schmelzpunkt: -45 °C
Flammpunkt: c.c. 27 °C
Selbstentzündungstemperatur: 590 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.11
Löslichkeit in Wasser: Unlöslich
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.3 – 11

Eigenschaften: Die entzündliche, farblose Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch. Bei Temperaturen über 27°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Da das Gas schwerer als die Luft ist kann es sich am Boden ausbreiten. Somit ist auch eine Fernzündung möglich. Beim Verbrennen, Erhitzen oder bei einem Kontakt mit heißen Oberflächen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, sehr toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosgen). Mit Dimethylsulfoxid und starken Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Gummi und Kunststoffe werden angegriffen. Eine Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes ist durch den Geruch nicht feststellbar.

Symptomatik: Der Stoff kann inhalativ oder oral aufgenommen werden. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung und Schmerzen zu erkennen. Auf der Haut entsteht eine Schorfbildung. Eine orale oder inhalative Aufnahme verursacht Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bei einer oralen Aufnahme besteht die Gefahr der Aspiration mit einer folgenden Aspirationspneumonie. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung kann es zu Schädigungen des Blutes, der Leber, der Nieren und des zentralen Nervensystems kommen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Patient nicht erbricht, da eine Aspiration auf jeden Fall verhindert werden muss. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen A / P2-Filter haben.

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Stand: 02. November 2007

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