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Chloracetonnitril
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Chloracetonnitril

Synonyme: Chlorethannitril, Monochloracetonitril, Chlormethylcyanid
Chemische Formel: ClCH2CN
Molekulargewicht: 75.5
CAS-Nr.: 107-14-2
RTECS-Nr.: AL8225000
UN-Nr.: 2668
EU-Nr.: 608-008-00-1
EINECS-Nr.: 203-467-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schädlich für die Umwelt, vor allem für Fische.
EU Einstufung: T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 3, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 23/24/25
S-Sätze: (1/2-)45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK als CN: - ppm; 5 (E) mg/m3; II,1; H (1997)
Siedepunkt: 126 °C
Flammpunkt: 56 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.19
Löslichkeit in Wasser: Unlöslich
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 1.0 - ?

Eigenschaften: Die brennbare, farblose Flüssigkeit hat einen stechenden Geruch. Gemische des Stoffes und der Luft sind explosibel. Bei Temperaturen über 56°C können sich mit der Luft explosible Gemische bilden. Der Dampf ist schwerer als Luft. Bei einem Kontakt mit  heißen Gegenständen oder Flammen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei brennbare, toxische Dämpfe. Mit Basen Säuren, starken Oxidationsmitteln, Reduktionsmitteln und Wasserdampf erfolgt eine Reaktion mit der Bildung brennbarer, toxischer Dämpfe.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung zu erkennen. Nach einer oralen oder inhalativen Aufnahme zeigt der Patient Kopfschmerzen, Halsschmerzen, ein brennendes Gefühl, einen Husten, eine Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann die Zellatmung geschädigt werden und eine vitale Bedrohung entstehen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei oraler Aufnahme erfolgt nach der Antidottherapie die Gabe von medizinischer Kohle. Durch den Notarzt wird der Patient intubiert und beatmet. Als spezifisches Antidot wird 4-DMAP mit einer Dosierung von 3 - 4 mg / kg Körpergewicht streng intravenös verabreicht. Die Gabe dieses Antidots ist nur bei vorliegender Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder Kreislaufstillstand indiziert. Sofort nach der Gabe von 4-DMAP, oder auch allein, wird Natriumthiosulfat 10 % bis zu 500 mg / kg Körpergewicht streng intravenös verabreicht. Besser und komplikationsärmer ist die Gabe von Cyanokit®, dass aber leider noch nicht in Deutschland zugelassen, aber erhältlich ist.  Reanimationen sind nur nach der Antidotgabe Erfolg versprechend. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch.  Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Das Entstehen von einem Nebel ist unbedingt zu vermeiden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen.

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Stand: 02. November 2007

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